Samstag, 27. Oktober 2012

"The Radleys" von Matt Haig




Also, meine „Auf-Halloween-Einstimm-Grusellektüre“ ist dieses Jahr „The Radleys“ von Matt Haig. Das Buch ist mir schon zur Zeit des Vampir-Twilight-Hypes ins Auge gefallen – ich dachte es handelt sich hier um eine ironisch-satirische Verarbeitung des Themas mit den Mitteln des von mir so geliebten englischen Humors. Nun ja, was soll ich sagen: ich bin ein wenig enttäuscht. Natürlich spielt „The Radleys“ mit Vampirklischees, die satirisch verarbeitet werden, aber leider geschieht das alles vor dem Hintergrund einer bierernsten Story rund um eine englische Mittelstandsfamilie. Tragik as Tragik can wo ich mir eigentlich etwas Leichtes, Humoriges erwartet hätte. Die Radleys also sind eine nicht ganz so normale englische Familie, der Vater Arzt, die Mutter Mutter und die Kinder pubertär. So weit so unspektakulär. Es kommt für alle erschwerend hinzu dass die Radleys „abstinente Vampire“ sind, also sowas wie die Cullens in etwa. Sie trinken also kein Blut, haben dem ganzen Vampirkram abgeschworen und versuchen seit Jahren wie Normalos zu existieren. Probleme kommen auf als die Tochter Veganerin (die „abstinenten Vampire“ decken ihren Proteinbedarf u.a. über tierisches Eiweiß ab) werden will , stattdessen aber einen mobbenden Schulkameraden ihres Bruders Rowan (ein klassischer Außenseiter, der ziemlich bleich ist und lieber nächtelang Byron liest und Gedichte über seine Angebetete Eve schreibt) angreift und nunja, dabei ihren Geschmack für den Lebenssaft entdeckt. Puh, starker Tobak irgendwie. Das Thema, das alle zu unterdrücken versuchen gelangt wieder an die Oberfläche, Peter ist plötzlich am Duft seiner Nachbarin Lorna mehr als interessiert und auch die Mutter Helen ist zunehmend beunruhigt.  Dann taucht auch noch der geheimnisvolle Onkel Will auf, von dem wir erfahren dass er in der Vergangenheit des Ehepaars Radley und für deren Vampirismus eine ziemlich wichtige Rolle gespielt hat…

Also mir hat das Buch leider nicht gefallen L Irgendwie hab ich das Gefühl der Autor weiß nicht was er eigentlich will und ob er Vampire jetzt knorke findet oder nicht. Will er witzig sein, ironisch oder ist das alles doch irgendwie ziemlich schlimm und traurig? Geheimisse aus der Vergangenheit, Identitätskrise und Pubertät - kommt ganz schön viel zusammen.

Ich kann mir aber vorstellen dass der Roman vielen Fantasy-Fans trotz allen meinen Unkenrufen gefallen wird!

In diesem Sinne: gruselt euch schön! Happy Halloween!

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Bücherhobby "Bookcrossing"

Gestern war ich mal wieder "bookcrossen".

Bookcrossing ist eine Bewegung, bei der man Bücher aus seinem Besitz „freigibt“, damit sie auch von anderen gefunden und gelesen werden können. Man trägt das Buch auf der Internetseite von Bookcrossing ein und dort bekommt es eine eigene Nummer, damit man es überall auf der Welt identifizieren kann. Nun schreibt man die Nummer auf einen Zettel ins Buch (die kann man z.B. bei http://www.bookcrossers.de/bcd/home/ (das ist die deutsche Bookcrossing-Support-Seite) ausdrucken):
Ich mache gern auf das Buchcover auch noch ein Label, damit dem Betrachter sofort ins Auge springt dass es sich um ein BC-Buch handelt:
Jetzt lässt man die Bücher frei d.h., man legt sie irgendwo in der Öffentlichkeit hin (das kann eine Bookcrossing-Zone sein, aber auch jeder andere Ort, der einem geeignet vorkommt - sollten die Bücher im Freien abgelegt werden ist es natürlich besser wenn man sie in eine Folie, einen Gefrierbeutel etc. packt). Nun hofft man dass das Buch einen neuen Leser findet, dieser sich evtl. bei Bookcrossing einloggt, einen Journaleintrag macht und es danach im Idealfall weiterwandert.
Nicht dass jetzt jemand denkt ich würde meine Bücher nicht lieben und sie einfach irgendwo hinlegen, damit der Nächstbeste sie mitnehmen kann. Nein, ich hänge sogar wie verrückt an ihnen. Es ist aber so, dass ich sehr viele Bücher habe und manchmal auch welche doppelt (und sogar dreifach). Weil ich ein Lieblingsbuch hatte, es zerlesen war und ich noch ein Duplikat wollte, weil mir eine Neugestaltung oder Neuübersetzung besser gefallen hatte, ich es verliehen und nicht mehr und dann doch wieder zurückbekommen habe. Oder es gibt den Fall wo ich eine bestimmte Ausgabe eines Buches haben will (z.B. weil sie eine Reihe vervollständigt) und der Internetanbieter mir dann eine andere sendet. Manchmal bekomme ich auch Bücher von Freunden und Verwandten überlassen, die mir so gar nicht liegen (z.B. manche Thriller). Das sind dann die perfekten Kandidaten für BC.
Wie auch immer: manchmal muss ich mich einfach von ein paar Büchern trennen um wieder Platz zu schaffen und jeder, der im Internet ältere Bücher verkauft oder vertauscht weiß, wie schwer sie manchmal loszubekommen sind. Bookcrossing bietet da eine hervorragende Möglichkeit, die auch noch den Geocacher in mir befriedigt J. Ich finde es total spannend wenn da tatsächlich jemand bereit ist sich die Mühe zu machen das gefundene Buch als „gefunden“ einzutragen.
„Wild releases“ mache ich selten, denn ich möchte eigentlich nicht dass das Buch weggeschmissen wird oder irgendwie verwittert. Bookcrossing-Zonen sind da um einiges angenehmer und da ich ja in München lebe auch ein wenig öfter vorhanden als in kleineren Städten.
Ich habe also gestern mal wieder ein paar Bücher freigelassen, die da wären:

  • Minette Walters: Die Bildhauern (hatte meine Schwiegermutter-in-Spe aussortiert, ich habe es nicht gelesen)

  • D.H. Lawrence: Women in Love (eines der Bücher, die ich gelesen und dann aus irgend einem Grund doppelt hatte) – ein englischer Klassiker, den ich gerne mochte

  • E.M. Forster: Howards End (wieder ein englischer Klassiker, den ich im Original gelesen habe und der mir sehr gefallen hat. Ich hab mir mal die deutsche Ausgabe sehr günstig angeschafft, allerdings nie hineingeschaut)

  • Becky Cochrane: A Coventry Christmas (eine Weihnachtsliebesgeschichte, die in Texas spielt, habe ich mir letztes Jahr als Weihnachtswohlfühllektüre gekauft und gelesen – ist zwar nicht so gut wie erhofft, aber ein ganz nettes Buch für Zwischendurch, das durchaus die Vorfreude auf Weihnachten wecken kann).

 So, das wären die vier Bücher die ich freigelassen habe. Jetzt mal abwarten und Tee trinken ob sich ein „Finder“ meldet-spannend!

Samstag, 13. Oktober 2012

"The Sense of an Ending" von Julian Barnes

 
Da am Dienstag wieder die Verleihung des Man Booker Prize ansteht habe ich mich auf den Gewinner des letzten Jahres zurückbesonnen und mir das Siegerbuch „The Sense of an Ending“ von Julian Barnes endlich vorgenommen. Der Booker Prize geht immer an die beste Romanneuerscheinung eines Jahres eines Autors aus dem britischen Commonwealth, Irland oder Simbabwe (welche das ist entscheidet eine Jury aus Schriftstellern und angesehenen Literaturwissenschaftlern bzw. Kulturjournalisten). Eine Freundin hatte es bereits gelesen und ich wusste schon halbwegs was mich erwartet: die nicht immer ganz akkuraten Erinnerungen eines Mannes aus der Ich-Perspektive in Form eines Kurzromans (einer „novella“, wie man im Englischen sagt). Dieser Mann ist Anthony (Tony) Webster und man kann von ihm sagen dass er ein durchschnittlicher Jedermann ist. Er ist Anfang/Mitte Sechzig und erzählt dem Leser auf schmalen 150 Seiten die Geschichte seines Lebens, wobei einzelne Erinnerungen mehr Platz einnehmen als viele Jahre, in denen scheinbar wenig bis nichts passiert ist. Die Beziehung zwischen seiner ersten Freundin Veronica und ihm steht im Mittelpunkt seiner Erinnerungen. Warum ist sie gescheitert? Als die Mutter von Veronica stirbt und er ein mysteriöses Erbe antreten soll ist er gezwungen seine Vergangenheit zu reexaminieren…

Auch einer seiner besten Freunde zu Schulzeiten, der philosophische Adrian, ist ein Teil von Anthonys Vergangenheit, der ihn einholen wird.
Worum geht es in diesem Buch? Julian Barnes führt am Beispiel eines Mannes vor wie fragil Erinnerung ist und was sie für den Einzelnen bedeutet. Wie konstruiert man sich sein Leben und seine Identität aus der Rückschau heraus, stellt man es sich anders vor als es wirklich gewesen ist? Und welche Rolle spielen eigentlich die modernen technischen Möglichkeiten beim Erschaffen des eigenen Selbst, seiner Irrungen und Wirrungen?
Der Roman ist sehr philosphisch und ab und an blitzt auch ein wenig schwarzer britischer Humor hervor. Ich finde er hat nicht umsonst den Booker Prize gewonnen, denn die Thematik ist eine zutiefst menschliche, die literarisch hervorragend angepackt werden kann. Julian Barnes tut das und lässt den Leser mit einem melancholischen Gefühl zurück: das Leben ist doch ein ziemlich tragikomisches Ereignis.


Meine Ausgabe:
 
Verlag: Jonathan Cape
Erscheinungsjahr: 2011
Erstausgabe: 2011
Seiten: 150
ISBN:  9780224094153
Deutsche Übersetzung: Vom Ende einerGeschichte




Montag, 8. Oktober 2012

"Über die Liebe" (Essays) von Stendhal

„Über die Liebe“ ist der ambitionierte Versuch des Schriftstellers Henri Beyle alias Stendhal ein Thema, das alle Menschen eminent betrifft und beschäftigt in all seinen Facetten zu behandeln. In seinen Essays geht es ihm zunächst darum die Liebe in ihren psychologischen Aspekten zu betrachten, es geht um die verschiedenen Arten der Liebe, ihre Anfänge und Voraussetzungen, ihre unterschiedlichen Gesichter und Ausprägungen. Was bewirkt Schönheit für die Liebe? Ist sie so etwas wie eine Visitenkarte bei Frauen, bestimmt sie deren Marktwert? Wie unterschiedlich lieben Männer und Frauen? Gibt es Liebe auf den ersten Blick und wie wichtig ist Intimität für das Zusammensein, was bedeutet Eifersucht, kann einer mehr lieben als der andere? Diese Fragen sind wahrscheinlich so alt wie die Liebe selbst, aber vor dem Hintergrund des 19. Jahrhunderts, in dem die romantische Liebe erst richtig Einzug in die Breite der Gesellschaft hält, man nicht mehr nur Konvenienzehen eingehen will, sondern sich bewusst für ein Individuum entscheiden kann, das nicht mehr aus gesellschaftlichem Interesse gewählt wird -  in diese Zeit gehören die Essays von Stendhal. Man muss das Buch also vor dem Hintergrund seiner Entstehungszeit (1822 ist das Buch erschienen, 1826, 1834 und 1842 verfasste der Autor neue Vorreden dazu) betrachten, auch wenn viele Aussagen und Fragen die er stellt allgemeingültig und zeitlos sind. Natürlich ist auch das zweite Buch in Hinblick auf den Horizont der Zeit zu lesen, in der Stendhal es geschrieben hat. Dort geht es um die Ausprägungen und Charakteristika der Liebe in den verschiedenen Nationen, immer wieder gespickt mit Entlehnungen aus Memoiren anderer oder den eigenen Erfahrungen. Interessant sind auch noch die zum Schluss angefügten Fragmente, die teilweise aphoristisch kurz, teilweise auch eine halbe bis ganze Seite lang sind. Es sind die von Stendhal aufgefundenen Notizen, die er sich zum Thema gemacht hatte und sonst nirgendwo unterbringen konnte.

Was mir sehr gefallen hat an diesem – ja man kann es schon sagen – Sachbuch über die Liebe ist die teilweise sehr ironische Sicht der Dinge, die Stendhal zu Tage treten lässt. Aussagen wie: „Sehr oft ist es das beste, ohne eine Miene zu verziehen, abzuwarten, bis der Nebenbuhler durch seine eignen Torheiten dem geliebten Wesen fade geworden ist.“, S. 191), augenzwinkernde Selbstironie („Aber da mir der Himmel die schriftstellerische Begabung versagt hat…“, S. 71) oder Seitenhiebe auf literarische Bestseller der Zeit (wie z.B. „Seit langer Zeit habe ich nicht mehr Richardsons langweilige Clarissa gelesen;“, S. 90) und gesellschaftliche  Moden („Dreiviertel aller Liebesbriefchen in Wien wie in London sind französisch geschrieben oder voll Anspielungen und auch Zitaten auf Französisch und Gott weiß was für ein Französisch.“, S. 156) haben beim Lesen dieser nicht ganz einfach zu verdauenden Traktate ein Lächeln auf meine Lippen gezaubert.
Stendhal hat in einer seiner Vorreden von 1834 geschrieben dass dies ein Buch für „nur für hundert Leser“ sei. Ich kann ihm da nur rechtgeben, denn anstatt theoretisch über die Liebe zu lesen ist es für mich persönlich ein größeres Vergnügnen Stendhals Romane an die Hand zu nehmen. Dennoch: das Buch hat als historische Betrachtung des Phänomens „Liebe“ durchaus seine Berechtigung und wenn man sich aus soziologischem Interesse damit beschäftigt ist es in jedem Fall eine Lektüre wert. Dem „normalen“ Leser allerdings würde ich eher Stendhals „Rot und Schwarz“ empfehlen, damit er seine theoretischen Ansichten zu Liebe und Macht, Kirche und Staat literarisch verpackt genießen kann („Die Karatuse von Parma“ ist wohl noch geeigneter, den Roman habe ich allerdings selbst noch nicht gelesen).

Ich möchte noch etwas zur Ausgabe des Fischer-Verlags sagen, die dieser freundlicherweise für die Lovelybooks-Leserunde, bei der ich mich auch bedanken möchte, zur Verfügung gestellt hat. Ich finde die Ausgabe editorisch wirklich gut, die zahlreichen Extras wie das ausführliche „Inhaltsverzeichnis“, die „Daten zu Leben und Werk“ und vor allem der Beitrag aus dem Kindler’schen Literaturlexikon  sind dem Leser, der stärker in die Materie eintauchen möchte ein hilfreiches Kompendium. An der verwendeten Übersetzung von Franz Hessel aus dem Jahr 1921 habe ich ebenfalls nichts auszusetzen, ich finde sie trifft den Ton, allerdings könnte man angesichts des Alters der Übersetzung mal an eine neue denken.

Donnerstag, 4. Oktober 2012

"Ferne Tochter" von Renate Ahrens


Nach längerer Zeit habe ich wieder etwas für den Verlag Droemer/Knaur testlesen dürfen und zwar das Buch „Ferne Tochter“ von Renate Ahrens. Herzlichen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.

In diesem Buch lernen wir Judith Velotti kennen, sie ist gebürtige Deutsche, lebt aber schon seit 20 Jahren in Rom und ist dort Restauratorin, Spezialistin für Fresken der Renaissance. Sie ist mit dem erfolgreichen, aus einer gutsituierten Familie (der Vater Vincenzo ist Kunsthändler) stammenden Anwalt Francesco glücklich verheiratet. Wir erfahren dass sie sich bis jetzt vergeblich bemüht haben ein Kind zu bekommen. Von ihrer deutschen Vergangenheit erfahren wir anfangs nur wenig: warum ist sie aus Deutschland weggegangen? Was hat sie zurückgelassen? Dass diese Fragen die Kernfragen der vor uns sich öffnenden Geschichte sein dürften erfahren wir spätestens dann als sie von Freundin aus ihrem früheren Leben angerufen wird die ihr mitteilt, dass ihr verlassenes Elternhaus in Hamburg zu verkommen droht. Nur widerwillig lässt sie das Fresko des Renaissance-Malers Filippino Lippi mit dem Engel, der Maria ihre Schwangerschaft verkündet, an dem sie gerade arbeitet, hinter sich und bucht einen Flug in die alte Heimat. Dort findet sie das verlassene Haus vor und erfährt, dass ihr Vater verstorben ist und ihre Mutter seit einem Schlaganfall im Krankenhaus vor sich hin vegetiert. Die alten Wunden reißen wieder auf und der ganze Abgrund ihres früheren Lebens liegt vor Judith: ihr Geheimnis will ans Licht.

Erzähltechnisch haben wir eine Geschichte mit Zeitsprüngen vor uns. Im Hauptstrang wird von Judith Velottis Gegenwart aus der Ich-Perspektive der Hauptfigur erzählt, diese ereignet sich im Sommer und Herbst 2011. Dann werden in Form von Rückblenden bzw. Flashbacks immer wieder Szenen aus ihrer Vergangenheit eingeblendet. Diese erzählerische Monatetechnik führt dazu, dass der Leser stückchenweise Informationen von früher erhält, die für die momentane Problematik der Protagonistin entscheidend sind. Schnell wird so klar dass die Geschichte eines Verlustes ist: Judith hat ihr Kind verloren.

Das Buch ist sehr metaphorisch angelegt, vor allem ihr Beruf dient der Autorin zur Illustration ihrer Geschichte. So wie Judith ihrer Fresko restauriert, so legt sie auch ihre eigene Vergangenheit frei, sie „restauriert“ sie gleichermaßen Schicht für Schicht. Dabei stellt sie sich die Frage ob sie es in altem Glanz erstrahlen lassen soll (diese Meinung hat sie bisher immer vertreten) oder ob sie Beschädigungen, die ihm die Zeit zugefügt haben, offenlegen und für den Betrachter sichtbar machen soll. So ist es natürlich auch mit ihrem eigenen Leben bestellt: war es richtig die schlafenden Hunde ihrer Vergangenheit zu wecken? Wie wird sie noch ihre Gegenwart leben können wenn ihr neues Umfeld weiß, was früher geschehen ist?

Wie Judith an diese Fragen herangeht ist ohne Frage spannend für den Leser. Der Stil von Renate Ahrens hat mich zu Anfangs irritiert: sehr parataktisch und dokumentarisch. Ich denke das soll Unmittelbarkeit erzeugen und dem Leser das Gefühl geben dass er etwas beobachtet.

Die Geschichte ist in sich geschlossen, natürlich auch ein wenig vorhersehbar, an manchen Stellen wirkt sie allzu konstruiert. Dennoch finde ich das Buch recht gelungen, vorausgesetzt man mag Geschichten die ein wenig traurig von der Grundstimmung sind und in denen es um Selbstfindung und Identitätsproblematiken geht.


Meine Ausgabe:
 
Verlag:Knaur
Erscheinungsjahr: 2012
Erstausgabe: -
Seiten: 288 Seiten
ISBN:  3426510936