Und wieder bin ich auf eine neue Häkelkrimireihe gestoßen,
deren momentane Verfügbarkeit allerdings prekär ist. Es geht um die Krimis der
bald 80jährigen Engländerin Marianne Macdonald. Ihre Ermittlerin heißt Dido
Hoare und die 8 Bücher der Reihe sind um die letzte Jahrhundertwende (von
1996-2006) entstanden.
Im englischen Original sind die Bücher nur noch gebraucht
bzw. zu horrenden Neupreisen erhältlich. Auf Deutsch sind sie im List-Verlag
erschienen, allerdings sind aktuell (Stand: 1.2.2013) nur noch 4 Bücher der
Reihe neu als Taschenbuch erhältlich. Bei diesen neu erhältlichen handelt es
sich vor allem um eine Sonderausgabe, die der List-Verlag ab 2007 veranstaltet
hat. Ich habe das erste Buch der Reihe im letzten Jahr (in der
Sonderausgabe) gekauft, mittlerweile ist es auf A…. nur noch gebraucht
erhältlich. Eine ungute Situation wenn man sich die Reihe anschaffen möchte,
auch ein durchgängiges Erscheinungsbild im Regal ist so gut wie unmöglich.
Dennoch sollte das den Häkelkrimi- und „Bücherkrimifan“
nicht abhalten, denn die unwiderstehliche Antiquariats- und verschrobene
Bücherwelt wird hier spannend aufbereitet.
Wieder wandelt hier jemand das Miss-Marple-Schema ab und
präsentiert eine junge (32jährige) Ermittlerin, die im ersten Buch zwar
alleinstehend (i.e. Single) ist, aber die verheiratet war und auch ansonsten
nicht wie eine Nonne lebt.
Dido Hoare
besitzt ein Antiquariat in London. Es sind die Endneunziger des
zwanzigsten Jahrhunderts und ein Handy ist noch die Top-Neuanschaffung und
technische Hiterrungenschaft der Saison. Die Leute gehen nach wie vor in
Antiquariate – auch wenn das Geschäft besser laufen könnte. Dido lebt in
Scheidung von ihrem Exmann Davey, einem Kunsthändler und Maler, der plötzlich
wieder in ihrem Leben auftaucht. Dies irritiert Dido, die es sich eigentlich in
ihrem neuen Büchereremitinnendasein mit Katze und Staub gemütlich gemacht hat.
Ihr Vater Barnabas, ein emeritierter Professor für Literatur (wie sollte es
anders sein) hat mit Gesundheitsproblemen zu kämpfen, die Schwester ist voll
und ganz mit Familie und Kindern ausgelastet. Und dann auch noch Davey, der
notorisch pleite war und sie jetzt plötzlich zum Essen ausführt. Irgendwas ist
faul und wenige Tage später passiert ein Unfall und in Didos Laden wird
eingebrochen. Hat es irgendwas mit ihrem Antiquariat zu tun? Was wollen die
Täter? Und was hat Daveys neue Freundin Ilona damit zu tun?
Ach ja, alte Bücher, Autographen und Manuskripte, deren bloße Existenz
Konsequenzen oder gar Verbrechen in der Neuzeit nach sich ziehen: ein altes, aber bewährtes und immer
wieder gutes Schema. Auch hier ist die Auflösung interessant und man lernt
sogar ein bisschen was über die englische Literaturgeschichte. Bücher über
Bücher, Antiquariate, Buchhändler und Literatur ziehen mich einfach magisch an.
Der Krimi ist schnell
gelesen und Dido wächst einem ans Herz. Ich kann das Buch in jedem Fall
empfehlen und hoffe die anderen Bücher der Reihe noch auftreiben zu können.
Meine Ausgabe:
Originaltitel: Death's Autograph
Verlag: List
Erscheinungsjahr der Ausgabe: 2007
Verlag: List
Erscheinungsjahr der Ausgabe: 2007
Erstausgabe: 1996
Seiten: 350
Seiten: 350
ISBN:983548607146
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