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Mittwoch, 30. Oktober 2019

"Bis ihr sie findet" von Gytha Lodge



Guter "Whodunit"-Krimi mit kleinen Schwächen


Der Debütkrimi der englischen Dramatikerin Gytha Lodge ist ein klassisch britischer "Whodunit", der allerdings kein aktuelles fiktives Verbrechen zum Gegenstand hat, sondern einen "Cold case". Ein Leichenfund bringt neue Bewegung in einen 30 Jahre alten Vermisstenfall. 1983 verschwand die damals 14-jährige Schülerin Aurora Jackson nach einem Campingausflug mit ihrer 15-jährigen Schwester Topaz und den fünf Mitgliedern von deren Freundeskreis (Brett, Connor, Coralie, Daniel und Jojo) spurlos. Schnell stellt sich heraus: Aurora ist die Leiche und die Freunde, die nun mitten im Leben stehen, geraten erneut unter Verdacht...

An dieser Stelle sei angemerkt, dass der Hoffmann und Campe-Verlag das broschierte Buch so gestaltet hat, dass in den Innenklappen Kurzbeschreibungen des Opfers, der sechs Freunde sowie der Ermittler zu finden sind. Ob das im Original des Penguin-Verlags auch so ist, weiß ich leider nicht, aber ich fand es toll und es hat mir am Anfang sehr geholfen, die handelnden Figuren einzuordnen.

Gut gefallen hat mir auch der Aufbau des Romans. Die relativ kurzen Kapitel alternieren zwischen Vergangenheit (die Nacht des Verschwindens) und Gegenwart (nach dem Leichenfund, die Ermittlungen 30 Jahre später). Dabei wechselt auch die Erzählperspektive. Zunächst wird der Abend der Tat aus der Sicht des Opfers erzählt, dann kommen die anderen dran.

Am Anfang ist die Geschichte wirklich spannend. Man hat das Gefühl, es könnte jeder gewesen sein, alle verschweigen etwas, etc. "Aber bedenken Sie, dass jeder Mensch in Wirklichkeit verschiedene Personen ist." (S. 256) - das sagt der Chefermittler an einer Stelle. Es ist bezeichnend für den Subtext des Buches, nämlich dass Menschen sich ständig verändern und die Fehler und Versäumnisse ihrer Jugend oft eine lange Zeit mit sich tragen.

Und dann gibt es aber doch wieder kein richtiges Motiv - zumindest keins, von dem wir als Leser wissen. Es ist definitiv ein Krimi zum Miträtseln. Leider muss man sich dabei auch oft die Frage stellen, warum die Ermittler gewisse Fragen eben nicht stellen bzw. gestellt haben und warum die Leiche des Mädchens so lange unentdeckt bleiben konnte. Ein paar Logikschnitzer weniger hätte das Buch sicher gut vertragen. Dennoch ist es spannend, die Geschichten der sechs Hauptverdächtigen zu verfolgen, auch wenn die einzelnen Charaktere unterschiedlich stark unter die Lupe genommen werden.

Während der Fall doch relativ vielschichtig ist, bleibt der Ermittler DCI Jonah Sheens eher farblos, eindimensional und als Charakter wenig greifbar. Und das alles, obwohl er ein Geheimnis hat, das mit dem Fall zu tun hat. Außerdem ist er mit dem Opfer und den Verdächtigen zur selben Zeit auf einer Schule gewesen, auch wenn er etwas älter ist. Solche Verquickungen von Ermittlerstory und dem Kriminalfall, in dem es zu ermitteln gilt, mag ich eigentlich überhaupt nicht. Auch hier wirkt diese "Verbindung" zu den Beteiligten eher gezwungen als natürlich und das "Geheimnis" ist dann auch wenig relevant, zumindest fragt man sich, warum dieser Handlungsstrang überhaupt sein musste.

Die "Quotenfrau" und der "Neuzugang" im Polizistenquartett, Detective Constable Jeanette Hanson, ist für mich die eigentliche Triebkraft der Ermittlungen. Beim Versuch der Aufklärung des Falls zeigt sie von allen vier Beamten den meisten intellektuellen und körperlichen Einsatz und - im Gegensatz zu ihrem Chef - verfügt sie auch über das nötige moralische Rüstzeug, das einem Polizeibeamten eigen sein sollte. Die beiden anderen Polizisten, die Sergeants Lightman und O'Malley, hätten auch eine Figur sein können, so farb- und profillos bleiben sie.

Gytha Lodge kann ohne Frage schreiben und hat einen alles in allem "guten" Krimi geschrieben. "Bis ihr sie findet" ist der Auftakt einer Reihe und ich bin sehr gespannt, ob der zweite Fall vielleicht noch besser wird und etwas mehr durchdacht ist.


Vielen Dank an Was liest Du? für die Leserunde und den Hoffmann-und-Campe Verlag für das Rezensionsexemplar.

Nähere Infos zum Buch: Link







Samstag, 26. Oktober 2019

"Ohne Herz. Neuschwanstein-Thriller" von Markus Richter



Der "Neuschwanstein-Tragödie" zweiter Teil


“Ohne Herz” ist der zweite, von mir lang ersehnte Teil der historischen Neuschwanstein-Thriller-Trilogie des Autors Markus Richter, der selbst 20 Jahre auf Schloss Neuschwanstein arbeitete und einige Zeit sogar als Kastellan dort wohnte. Er weiß also worüber er schreibt. Das erste Buch “Ins Herz” (erschienen 2017) habe ich ganz begeistert gelesen, allerdings damals nicht rezensiert.

Markus Richter ist ein Autor, der eigentlich auf den Bestsellerlisten stehen sollte. Warum? Weil seine Bücher es schaffen den Spagat zwischen anspruchsvollem Historienroman und spannendem Thriller mühelos auszuagieren. Dabei wird eine Atmosphäre und Sprachgewalt erzeugt, die ihresgleichen sucht.

10 Jahre nach der Handlung des ersten Teils "Ins Herz", der 1875 auf der Baustelle Neuschwanstein spielte, setzt die Geschichte von "Ohne Herz" ein. Im August 1885 also, ein knappes Jahr vor dem Tod Ludwigs II. Wieder ist der Ort der Handlung am Anfang die "Neue Burg", die von Einheimischen und Hofbediensteten jetzt zunehmend "Neuschwanstein" genannt wird. Außerdem gibt es kurze Abstecher nach Schloss Hohenschwangau nebenan und diesmal auch nach Linderhof, das besondere Kleinod des Monarchen mit der im 19. Jahrhundert schon hoch technisierten "Venusgrotte". Doch damit nicht genug. Als besonderes “Schmankerl” hätte ich fast gesagt, begleiten wir den König - und auch unsere "Helden" - ins Gebirge, auf eine sehr, sehr gefährliche Bergwanderung. Immerhin besaß Ludwig II. 12 Bergresidenzen, von denen einige in “Ohne Herz” eine wichtige Rolle als Schauplatz der weiteren Handlung spielen.

Die Szenen, in denen Ludwig II. höchstpersönlich auftritt, sind besonders eindringlich. Man merkt dem Autor seine jahrelange intensive Beschäftigung mit dem bayerischen "Märchenkönig", der berühmt ist wie kaum ein anderer, mit jedem Wort an, das er ihm in den Mund legt und auch immer, wenn der Erzähler über ihn berichtet oder andere Figuren über ihn reden lässt. Markus Richter zeichnet ein realistisch-humanes Bild Ludwigs ohne dabei jemals in Verklärung oder gar deren Gegenteil abzudriften. Besonders lebendig beschrieben sind dabei die häufigen Meinungswechsel des sehr emotionalen Monarchen, der wohl so schnell verurteilt wie wieder verziehen hat.

Der Rest und Hauptteil der Story wird dann dem Titel “Ohne Herz” wie auch der Genrebezeichnung “Thriller” mehr als gerecht. Wieder ist ein historisch verbürgtes Detail bzw.  ein Neuschwanstein-Mysterium oder eine Geschichtslücke Aufhänger für eine hoch spannende, ja diesmal sogar “explosive” Thrillerhandlung. Im Fokus stehen dabei wieder die Kammerzofe der Königsmutter Klara Grünspan, der nunmehr Kastellan der “Neuen Burg” Lorenz Baumgartner sowie der Soldat Heiland, der die letzten Jahre damit verbracht hatte den in Schloss Fürstenried “weggesperrten” Bruder des Königs, Otto, zu betreuen. Das Trio gerät abermals ins Zentrum einer anti-monarchistischen Verschwörung, die sich wieder in der sonst so idyllischen bayrischen Bergwelt abspielt - und jetzt im zweiten Band eben weitere Kreise zu anderen königlichen Residenzen zieht.

Besonders hervorheben möchte ich die hochwertige Gestaltung des Buches durch die edition tingeltangel. Das mit Klappenbroschur hergestellte Buch zeigt in der ersten Umschlagklappe farbige Abbildungen von Bauabschnitten des Schlosses. Markus Richter illustriert mit diesen historischen Dokumenten die Lücke, in die er seine Fiktion eingesponnen hat. In der hinteren Umschlagklappe findet sich zur Orientierung des Lesers ein Landkartenausschnitt mit einem Lageplan der Schauplätze und einigen historischen Fotos derselben.

Fazit: Obwohl mir persönlich der Plot von "Ins Herz" einen kleinen Tick besser gefallen hat, ist "Ohne Herz" ein absolut würdiger Nachfolger und ich freue mich riesig darüber, dass es eine Trilogie wird. Ich habe wieder wahnsinnig viel Neues über Ludwig II., seine Zeit und die historischen Umstände damals dazugelernt. Nebenbei wurde ich bestens unterhalten!

Jedem, der historische Thriller, die Königsschlösser und den “Kini” selber mag und interessant findet, möchte ich diese Reihe wärmstens empfehlen.

Ich bedanke mich dafür, dass ich bei der Leserunde von Lovelybooks, die vom Autor Markus Richter und dem Verleger Thomas Endl, begleitet wurde, noch teilnehmen durfte.

Nähere Infos zum Buch: Homepage edition tingeltangel
Homepage von Markus Richter: Link

Donnerstag, 24. Oktober 2019

"Der Maulwurf und die Sterne" von Britta Teckentrup


Bezauberndes Kinderbuch mit Öko-Botschaft


Bilderbücher für Kinder bestehen im Idealfall aus einer eingängigen und kindgerecht erzählten Geschichte und zum anderen aus Illustrationen, die für Kinderaugen angenehm und nicht zu überfrachtet sind. Bei Britta Teckentrups Büchern kommt noch ein besonderer künstlerischer Anspruch hinzu, ohne dass dabei die "Kindgerechtheit" verloren ginge - im Gegenteil!

Die Bildkompositionen, die die Autorin und Illustratorin kreiert, sind von einer bestechenden Klarheit und Einfachheit. Dabei arbeitet sie mit kräftigen Farben und Kontrasten, die die Bücher für Kinder besonders schön und “ansehenswert” machen.

Auch ihr neuestes Kinderbuch "Der Maulwurf und die Sterne" ist ein typischer Teckentrup. Die Besonderheit dieses Buches ist, dass es vollständig nachts im Dunkeln spielt. Erhellt wird die dunkle Szenerie aber durch die Sterne, die im Buch eine Hauptrolle spielen.

Zur Handlung: Ein kleiner Maulwurf fühlt sich manchmal in seinem eigentlich behaglichen Zuhause einsam. Deshalb begrüßt er jeden Abend die Sterne. Als eine Sternschnuppe vorbeikommt, wünscht er sich, dass alle Sterne ihm allein gehören würden. Plötzlich ragen aus dem Boden Leitern zu den Sternen hoch und der Maulwurf klettert hinauf und nimmt sich die Sterne ab. Nun ist es in seinem Bau wunderbar hell. Als er dann aber eines Tages wieder mal aus seinem Bau herauslugt, merkt er, dass der Himmel ganz dunkel ist, weil ja alle Sterne in seinem Bau sind. Die Tiere des Waldes sind deswegen ganz traurig und auch der Maulwurf erkennt, dass sein Wunsch, alle Sterne zu besitzen, falsch war. Am Ende wird natürlich alles gut und die Sterne wieder dort, wo sie hingehören: am Himmel.

Dieses Buch hat eine klare Botschaft: “Die Wunder dieser Welt gehören uns allen”, wie es im Klappentext heißt. Fast schon philosophisch lässt sich diese “Moral” auch auf viele andere Bereiche der kindlichen Lebenswelt übertragen. Ein erstes Verständnis von Ökologie, Umweltbewusstsein und natürlich Teilen wird hier im übertragenen Sinne angeregt und gefördert: jeder muss dazu beitragen, dass die Natur erhalten bleibt und die Ressourcen schonen. Wenn man nur egoistisch auf sich und seine Bequemlichkeit schaut, sind die Gaben der Natur nicht mehr für alle verfügbar.

Meine Tochter ist 3 ½ und mit der Altersangabe “ab 3” ist dieses Buch perfekt eingeordnet. Kleinere Kinder erfreuen sich an den wunderschönen Bildern und je älter sie werden, desto mehr verstehen sie die Geschichte und ihre Botschaft.

Ein rundum gelungenes Bilderbuch für Kinder!

Ich durfte dieses Buch im Rahmen der Bilder- und Kinderbuchwochen von Lovelybooks lesen und bedanke mich recht herzlich für das Rezensionsexemplar, auch beim Verlag arsEdition.

Nähere Infos zum Buch: Link
Homepage von Britta Teckentrup: Link

Dienstag, 22. Oktober 2019

"Laufen" von Isabel Bogdan


"Eine Wunderbarkeit" - Bewegende Gedankengänge


Literarische Moden wiederholen sich. Vor roundabout 100 Jahren war der innere Monolog bzw. sein enger Verwandter, der "Bewusstseinsstrom", ein gern verwendetes Stilmittel von Autoren der literarischen Moderne. James Joyce, Marcel Proust und Arthur Schnitzler waren Vorreiter auf diesem Gebiet. Hier wurde eine neue Form der Unmittelbarkeit geboren, indem Gedankengänge eines Ich-Erzählers quasi wie "gedacht" wiedergegeben wurden.

Jetzt scheint diese Erzählweise wieder sehr en vogue zu sein, immerhin war Lucy Ellmann 2019 mit einem reinen "Stream-of-Consciousness"-Roman ("Ducks, Newburyport") für den Booker Prize nominiert. Auch Isabel Bogdan bedient sich in "Laufen", ihrem zweiten Roman nach "Der Pfau", dieser Erzählperspektive.

Es geht um eine Frau aus Hamburg, klassische Musikerin, sie hat die 40 leicht überschritten, die ca. ein Jahr nach dem Verlust ihres langjährigen Lebensgefährten wieder anfängt zu joggen. Wir erleben, wie sie innerlich die Trauer mit sich rumschleppt und gleichsam einfach dagegen anläuft. Dabei spricht sie ihren Lebensgefährten immer wieder direkt an, es ist quasi ein innerer Monolog, der einen bestimmten Adressaten hat - ihren verstorbenen Freund. Im Verlauf des Textes wird dann auch klar, an welcher Krankheit ihr Partner litt. Diese Offenbarung hat mich als Leser zusätzlich betroffen gemacht. Also das Wissen, um welchen Tod es ging, hat aller Leichtigkeit, die das Laufen bringt, nochmal eine gewisse Schwere verliehen.

Ihre Trauer - nicht nur über das Ausverkauftsein von gewissen Taschentüchern. Ihre Wut. Darüber, dass sie nicht offiziell "verwitwet" sein darf weil ihr Freund nicht ihr Ehemann war und dass ihre "Schwiegereltern" sie deswegen nicht für "voll" nehmen. Auch die Wut auf ihren Partner, der sie zur "Hinterbliebenen" gemacht hat. Ihre Verzweiflung angesichts des neuen Gefühls der Unvollständigkeit, des "Halbseins" bzw. der Lücke, die ihr Partner hinterlassen hat. Was anfangen mit diesem "neuen" Leben ohne? Wie kann man dem Glück der anderen begegnen? Gibt es eine Zukunft? Das alles ist so unbedingt nachvollziehbar, so authentisch. Und dann natürlich die Liebe, die immer noch da ist und sich in so alltäglichen Dingen wie verschrumpeltem Gemüse manifestiert, das man selbst nicht so mag, wie der Partner es gemocht hätte, für den man es eigentlich eingekauft hat.

Ich mag die moderne, lebensnahe Erzählweise von Isabel Bogdan sehr und ihren feinen Humor, der das Leben an sich trotz allem in ein positives Licht stellt. Die Momente des Glücks, die sich in einem Musikstück manifestieren, in der netten Geste von Freunden oder in der profanen Kugel Eis. Bogdan scheut auch nicht vor Kraftausdrücken zurück, die ihre Protagonistin denkt. Das macht das Ganze vielleicht noch etwas authentischer. Dann diese tollen Neologismen ("Wunderbarkeiten", "Ekligkeiten"). Sehr oft habe ich mir Stellen markiert. Und dann philosophiert sie auch noch über das Ginkgo-Gedicht von Goethe. Damit hat mich Isabel Bogdan dann ganz gekriegt. "Dass ich eins und doppelt bin", ja ja...

Mir hat das Buch sehr gefallen. Ich kann es allen empfehlen, die den inneren Monolog schätzen, Humor "trotz allem" und Isabel Bogdan als Autorin. Ich hoffe sie schreibt neben ihrer Tätigkeit als Übersetzerin bald wieder einen Roman. Sie ist einfach eine sehr gute Schriftstellerin.



Ich bedanke mich recht herzlich bei netgalley und dem Kiepenheuer & Witsch-Verlag für das Rezensionsexemplar!

Nähere Infos zum Buch: Link


Freitag, 18. Oktober 2019

"Gespräche mit Freunden" von Sally Rooney


Wir schreiben das Jahr 2019 und “Gespräche” sind eigentlich aus der Mode gekommen - also die tiefgründigen, echten. Wir zeigen heute übers Internet, anhand von Fotos und Texten was uns bewegt - auf ein Gegenüber gehen wir kaum noch ein, allenfalls noch durch ein “Like” oder höchstens einen Kommentar. Aber der Beitrag muss uns schon sehr “triggern”, wie man heute sagt, im positiven oder negativen, um zu kommentieren.

Vor diesem Hintergrund mutet es dann doch ein wenig anachronistisch an, dass einer der literarischen Shootingstars dieses Jahres ausgerechnet “Gespräche mit Freunden” (OT: “Conversations with friends”) heißt. Wie herrlich altmodisch und so “Parisienne” mutet dann auch noch das deutsche Cover dieses Buches an - da sitzt tatsächlich eine Frau im Fenster, dem Betrachter mit dem Rücken zugewandt und sie macht etwas ganz Außergewöhnliches - sie telefoniert! Mit einem Festnetzapparat!

Im Buch selber finden die “Gespräche” tatsächlich als “richtige” Gespräche - manchmal sind es auch Selbstgespräche - der 4 Hauptfiguren (3 Frauen und 1 Mann) sowie einiger Nebenfiguren statt. Aber die modernen Kommunikationsmittel wie Chats übers Internet und Smartphones sowie Email-Nachrichten werden trotzdem fast gleichwertig verwendet.

Dass man dieses Buch so wie eine bekannte Schauspielerin, die deutlich über das Alter der Protagonistinnen hinaus ist, an einem Tag durchliest, kann ich nicht verstehen. Für mich zog sich die durchweg repetitive Handlung wie Kaugummi. Es passiert einfach sehr wenig und die Essenz der titelgebenden Gespräche sind pseudo-intellektuelle Gemeinplätze und Beobachtungen der Protagonistinnen über ihr Gefühlsleben und das der anderen, aber lange nicht auf dem Niveau von Marcel Proust oder James Joyce - das Buch spielt lediglich in Irland und auch mal für eine Weile in Frankreich, der jeweiligen Heimat dieser beiden großen Autoren.
Die Autorin will sich und ihrem Buch einen besonders intellektuellen Anstrich geben, aber es reicht nicht den Protagonisten Namen wie Slavoj Žižek, Jaques Lacan oder Gilles Deleuze in den Mund zu werfen oder ihre Ablehnung für Yeats kundzutun, um ein kluges und "intellektuelles" Buch zu schreiben.

Die 21-jährige Literaturstudentin und Schriftstellerin Frances als Ich-Erzählerin ist egozentrisch, sehr von sich überzeugt ("Dafür würden sich meine Biografen später nicht interessieren." S. 339) und nervig. Die ständigen Selbstverletzungen (ich drücke irgendwelche Gliedmaßen gegen Gegenstände oder wasche mich mit zu heißem Wasser um mich dann zu spüren, sie nennt es "sich ausleben") wirken aufgesetzt und postpubertär. Aber sie ist halt auch erst 21. Sie gibt sich betont cool und gefühllos, dabei ist sie eigentlich ein Häuflein Elend, das sich über ihre Gefühle definiert. Natürlich hatte sie keine schöne Kindheit, stammt aus einfachen Verhältnissen, ein Scheidungs- und Einzelkind: Selbstläufer!

Melissa, die 37-jährige Widersacherin von Frances und Ehefrau von Nick bleibt als Persönlichkeit ziemlich blass. Man fragt sich echt: wer lädt die junge Geliebte des eigenen Ehemannes zum Abendessen ein und plaudert dann mit ihr als wäre nichts gewesen?

Nick, der Hahn im Korb, ist ein supertoll aussehnder, in der Blüte seines Erfolgs und Lebens stehender Schauspieler. Auch er bleibt leider profillos, denn seine Schwäche für junge Lyrikerinnen scheint seine einzige besondere Eigenschaft neben seiner Schönheit zu sein.

Die einzige mit etwas Charakter und annähernd menschlich-sympathisch ist die lesbische Bobbi, die gut zu Frances ist und es immer war. Bedingungslose Liebe? Vielleicht. Sie ist links, kommt aber aus einem "reichen" Elternhaus des irischen Establishment.

Diese 4 Personen also befinden sich in unterschiedlich geprägten Beziehungen zueinander, die immer neu ausgelotet werden. Liebe spielt dabei eine gewisse Rolle.

Zum Formalen: Es ist ziemlich anstrengend ein Buch über "Gespräche" zu lesen, in dem die Dialoge nicht durch Anführungszeichen gekennzeichnet sind.

Alles in allem: viel Lärm um sehr, sehr wenig! Ich kann den Hype um dieses Buch leider nicht nachvollziehen.


Dieses Buch war übrigens in der Schmökerbox von August 2019. Oben sieht man einige der beigelegten "Goodies", vor allem die Schale und den Goethe-Kühlschrankmagneten fand ich toll. Ich wusste vorher, welches Buch drin war ;-) Die Schmökerbox finde ich übrigens sehr empfehlenswert und toll, leider habe ich so manche Bücher dieses Jahr schon gehabt, bevor die Schmökerbox erschienen ist, weswegen ich bis jetzt auch nur 3 gekauft habe.

Donnerstag, 17. Oktober 2019

"Die Zeit des Lichts" von Whitney Scharer

    
Hommage an die Kunst der Fotografie

    “Die Zeit des Lichts” ist ein Künstlerroman über die Fotografin Lee Miller (1907-1977) und der Erstlingsroman der amerikanischen Schriftstellerin Whitney Scharer.

Die Erzählweise ist enigmatisch, elegant, die Briten würden sagen sophisticated, ein Wort, für das es keine wortgetreue Übersetzung ins Deutsche gibt. Dicht und atmosphärisch ist die Metaphorik, die Scharer verwendet. Ihre wortgewaltigen Sprachbilder sind keinesfalls ausgelutscht, sondern bestechend klar, messerscharf und auf den Punkt. Diese Bildlichkeit schafft es absolut den Leser für sich einzunehmen. Ich habe mich gefühlt, als würde ich selber ein Pfeifchen in den Pariser Opiumhöhlen rauchen oder mit Man Ray in der Dunkelkammer stehen und ihm bei seiner Arbeit über die Schultern schauen. Gleichzeitig wahrt die personale Erzählstimme eine gewisse Distanz zu ihren Protagonisten, es wirkt zuweilen, als würde sie von oben auf sie draufschauen.

Die Story? Lee Millers Biografie gibt die Schauplätze und die Handlung dieses Buches weitgehend vor. Whitney Scharer konzentriert sich auf die Pariser Zeit und die intime Zusammenarbeit mit dem Künstler und Fotografen Man Ray (1890-1976), bildet doch die Aufforderung der Vogue-Chefredakteurin zum Artikel über ihre Beziehung in der Rahmenhandlung den Aufhänger für die Haupthandlung. Scharer schaut quasi durchs Schlüsselloch dieser schillernden Beziehung und das wirkt an manchen Stellen etwas voyeuristisch.

Lee Miller war eine kühle junge Schönheit, Man Ray der chaotisch-verschwenderisch-geniale Künstler, beide waren sie vielseitig begabt, ihre Beziehung war symbiotisch. So wie Man Rays Werk arbeitet auch der Roman mit dem Stilmittel "Erotik" - ein wichtiger Aspekt bei Miller und Man Ray, deren körperliche und intellektuelle Anziehung von Anfang an vorhanden war. Mir persönlich ist es stellenweise zu viel der Erotik und "Bettgeschichtliches". Nicht nur erotisch sondern auch sehr sinnlich ist der vorliegende Roman, indem er die Sinne (Sehen - Fotografie; Fühlen, riechen, schmecken - Essen und Trinken, Liebesakte, Haut, Düfte; Hören - das gesprochene Wort und die Musik in den Pariser Salons, Varietés und Bars aber auch der Lärm der Kriegsschauplätze) ganz genau destilliert und damit auch feiert.

Die Erzählstruktur bzw. den Aufbau des Romans, finde ich sehr ansprechend. Da wären die bereits erwähnte Rahmenhandlung, die 1966 spielt und die Haupthandlung. Letztere besteht aus einer Haupterzählung, nämlich Lee Millers Pariser Jahren ab 1928. Diese wird durch Vorschaukapitel unterbrochen, die Lee in den Jahren des zweiten Weltkriegs als Kriegsfotografin zeigen. Sie sind sehr kurz und man könnte sie als etwas längere Momentaufnahmen bezeichnen.

"Die Zeit des Lichts" ist ein sehr gutes Buch über eine interessante Frau und Künstlerin in politisch und menschlich aufwühlenden Zeiten - allerdings kein Selbstläufer, der sich mal eben so "weglesen" lässt! Man sollte schon ein gewisses Interesse oder sogar Faible für Kunst und Künstlermilieus, Fotografie bzw. die Kunstströmungen des Art Déco, Dadaismus und Surrealismus im Besonderen und Romanbiographien im Allgemeinen aufbringen, sonst wird einen das Buch nicht glücklich machen. Dafür ist die Handlung etwas zu spröde und wenig spannend im klassischen Sinne. Wenn man allerdings Freude an bildlicher, ausdrucksstarker Sprache und schriftlicher Erotik hat, sollte man dem Buch eine Chance geben.

Ich bedanke mich herzlich bei vorablesen.de und Klett Cotta für das Rezensionsexemplar!

Nähere Infos zum Buch: Link








       

Dienstag, 15. Oktober 2019

Jørn Lier Horst: "The Katharina Code" ("Wisting und der Tag der Vermissten")


Die Krimireihe mit dem Kommissar William Wisting gibt es bereits eine ganze Weile, sie ist in Deutschland aber weniger bekannt, manche Übersetzungen der älteren Bände sind sogar vergriffen, andere blieben unübersetzt. In Norwegen sind die Bücher von Jørn Lier Horst, der früher selbst Kriminalpolizist war, Bestseller - meiner Meinung nach zurecht!

"Wisting und der Tag der Vermissten” (norweg.: “Katharina-koden”, engl. “The Katharina Code”) ist nun der erste Teil der “Cold Cases”-Reihe, in der Wisting ebenfalls der Ermittler ist. Allerdings sind die Fälle eben bisher unaufgeklärte Verbrechen, bei denen die Ermittlungen nun neu aufgerollt werden. So beginnt das Buch auch damit, dass der nunmehr 55-jährige William Wisting die alten Akten des "Katharina-Falls” wie jedes Jahr neu durchsieht.

Zum Inhalt: Vor 24 Jahren verschwand die gebürtige Österreicherin Katharina Haugen an einem 10. Oktober spurlos. Hinterlassen hat sie einen gepackten Koffer, ein paar vertrocknete Rosen und einen merkwürdigen "Code", einen Zettel mit Nummern und Zeichen. Jedes Jahr am Tag ihres Verschwindens besucht Wisting ihren Ehemann, Martin Haugen, der bisher als unschuldig galt. In der Zwischenzeit hat sich sowas wie eine Freundschaft zwischen den beiden Männern aufgebaut - doch: was verschweigt Haugen? Und was hat ein anderer "cold case" mit Katharinas Verschwinden zu tun?

Das Setting: Der Krimi spielt im herbstlichen Norwegen, genauer gesagt in Südnorwegen, der Heimat des großen Dramatikers Henrik Ibsen und des Skisprungs (Provinz Telemark). Die nordische Atmosphäre wird durch die Prosa des Autors schön eingefangen und bildet einen tollen Hintergrund für die Handlung. Alles ist ein bisschen nebelverhangen und undurchsichtig, genau wie der vorliegende Fall, man spürt die herannahende Kälte des kommenden Winters.
“Wisting und der Tag der Vermissten” ist ein "leiser" Krimi, aber deswegen ist er trotzdem unglaublich spannend. Die Handlung baut sich langsam aber kontinuierlich auf, so dass wir der Lösung mit jedem Kapitel einen Schritt näher kommen. Dadurch dass die Fälle über 20 Jahre alt, also "cold cases" sind und keine "frischen" Verbrechen, bei denen Gefahr im Verzug wäre, haben die Ermittler - allen voran Wisting, aber auch seine journalistisch tätige Tochter Line und der neue Leiter der “Cold Cases”-Einheit Adrian Stiller aus Oslo spielen eine Rolle bei der Aufklärung - Zeit, den Verdächtigen einzukreisen und Detailarbeit zu betreiben. Deswegen würde ich den Krimi auch als "Ermittlungskrimi" bezeichnen, denn das "Wie" steht im Vordergrund. Die Situation zwischen Wisting und Haugen ist ein psychologisches Kammerspiel, unglaublich spannend, zum Ende immer mehr einem Psychothriller gleichend.

Die Kapitel sind kurz, so dass sie sich wunderbar dafür eignen immer noch eins dranzuhängen. Der Schreibstil ist absolut unaufgeregt und konzise - die wichtigsten Fakten werden vermittelt und das Beiwerk ist auch immer irgendwie von Belang. Hier wird nicht unnötig ausgeschweift, Längen gibt es eigentlich nicht.
Zum Ermittler Wisting muss ich sagen, dass ich lange keinen Kommissar mehr so sympathisch und menschlich gefunden habe. Gerade wie bezaubernd und manchmal unbeholfen er sich um seine Enkelin Amalie kümmert ist eine willkommene Auflockerung des doch eher düsteren Geschehens.

Alles in allem ist dies ein nahezu perfekter (nahezu, weil für mich eine wichtige Frage offen bleibt), in sich abgeschlossener “Herbstkrimi”, den man auch ohne Vorkenntnisse der Reihe um William Wisting lesen kann.

Montag, 14. Oktober 2019

Tanja Brandt: "Die Eulenflüsterin"





(Foto: Lübbe/Tanja Brandt, eigenes Foto folgt)

An eine Autobiografie muss man andere Maßstäbe anlegen als an ein literarisches Werk. Hier wird nichts Fiktives oder Semi-Fiktives kunstvoll beschrieben, sondern die Lebensrealität einer Person wird sprachlich aufbereitet - und zwar von ihr selbst. Man kann also die "Handlung" schon mal gar nicht kritisieren, denn wie soll man das erlebte Leben einer anderen Person kritisieren? Höchstens die Schwerpunkte, die die Person setzt, kann man bewerten.

Bei Tanja Brandts Autobiografie "Die Eulenflüsterin. Was ich von meinen Tieren über das Leben lernte" fällt mir das Bewerten etwas schwer. Natürlich erwartet man das, was im Untertitel steht, nämlich eine Geschichte darüber, wie Tiere das Leben der Autorin, Falknerin und Fotografin beeinflusst haben und wie sie zur "Eulenflüsterin" wurde. Im ersten Teil des Buches geht es zwar am Rande und später zunehmend auch um ihre Tiere, aber vor allem handelt es von ihrer Kindheit und Jugend in Baden-Württemberg, die im Großen und Ganzen alles andere als glücklich war. Das ist traurig zu lesen, wird von der Autorin aber mit einer gewissen abgeklärten Gelassenheit erzählt. Sie hat ihren Frieden mit den Ereignissen gemacht und so manche Anekdote ist dann auch sehr humorvoll.

Letzteres liegt am Charakter der Autorin, die durchaus Sinn für Humor besitzt. Das spürt man dann auch im zweiten Abschnitt, dem über ihre Tiere. Allein schon die Namenswahl für so manchen Greifvogel lässt Freude aufkommen (Leonard Hofstadter aka "Lenny", Klaus-Bärbel, etc.) Liebevoll beschreibt sie deren Charakterzüge und Eigenheiten und auch die Highlights der Zeit mit dem jeweiligen Tier. Diese sind sowohl dramatischer als auch witziger und manchmal ganz alltäglicher Natur - wie das Leben (auch das mit Greifvögeln und anderen Tieren) eben so ist! Ab und an hätte ich mir mehr Hintergrundinfos zu der Haltung der Tiere gewünscht (Wo kriegt man die ganzen Mäuse her? Wie viel Platz braucht man um eine artgerechte Voliere aufzustellen? Darf jeder mit Falknerschein Greifvögel halten?, etc.)

Berührend sind dann auch ihre abschließenden Berichte über ihr Engagement in der Wildtierrettung. Man muss wirklich den Hut ziehen vor so viel Einsatz für die Tiere, bei jeder Tages- und Nachtzeit und bei jedem Wetter!

Die wundervollen Fotos, die Tanja Brandt von und mit ihren Tieren gemacht hat, finden sich in der Mitte des Buches. Hier hätte ich mir gewünscht, dass auch die jeweiligen Tierkapitel bebildert gewesen wären. So muss man immer zurückblättern und suchen, wenn man sich ein Foto des jeweiligen Tieres ansehen möchte.

Grau hinterlegte Kästen mit Informationen im Lexikonstil zu den einzelnen Tierarten finden sich im jeweiligen "Tierkapitel". Diese sind super als Hintergrundinformation. Denn wer weiß schon auf Anhieb, was die Eigenheiten einer bestimmten Eulenart sind, ohne im Internet nachzusehen. Das erspart man sich durch die Infokästen.

Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen und Tanja Brandt, die sich selber als "chaotischen Waldschrat" bezeichnet, kommt als sehr sympathische, verletzliche und witzige Persönlichkeit rüber. Allen Tierfreunden sei dieses Buch wärmstens empfohlen.

Herzlichen Dank an die Lesejury von Bastei Lübbe für das Rezensionsexemplar und die Leserunde mit Autorenbegleitung.

Nähere Infos zum Buch: Link

Homepage von Tanja Brandt: Link

Dienstag, 1. Oktober 2019

"Little People, Big Dreams: Jane Austen" von Isabel Sánchez Vegara, ill. von Katie Wilson


Die Geschichte der Weltliteratur ist zu einem erschreckend großen Anteil männlicher Natur. Jane Austen (1775-1817) bildet dabei eine der wenigen Ausnahmen. Sie hat es mit ihren 6 Romanen geschafft, in den Kanon der Weltliteratur aufgenommen zu werden. Ihre Werke sind Klassiker, die die englische Gesellschaft unter die Lupe nehmen und ihre Heiratspolitik mit subtilem Humor karikieren. Dabei hat sie auch starke weibliche Protagonisten geschaffen, die innerhalb des rigiden Klassen- und Wertesystems ihren eigenen Weg gehen.

Die Kinderbuchreihe "Little People Big Dreams" der Spanierin Isabel Sánchez Vegara hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, große Persönlichkeiten der Weltgeschichte - bislang meistens Frauen - für Kinder ab einem Alter von 4 Jahren zugänglich zu machen. Darunter sind Wissenschafterinnen wie Marie Curie, Reformerinnen wie Maria Montessori oder Künstlerinnen wie Frida Kahlo. Und eben Schriftstellerinnen wie Jane Austen. Die Reihe baut auf dem Erfolg der Anthologie "Good Night Stories for Rebel Girls" auf und ist sozusagen das Pendant für jüngere Kinder in Monografieform.
Im Insel-Verlag sind einige "Little People Big Dreams"-Bände nun in hochwertiger Ausstattung (Leinenrücken, kunstvoll bedruckter Vor- und Nachsatz) auf Deutsch erschienen.

Der Band "Jane Austen" vermittelt mit sehr ansprechenden und kindgerechten Zeichnungen von Katie Wilson also die Geschichte der kleinen Jane, die im späten
18. Jahrhundert im Süden Englands aufwuchs. Mädchen war zur damaligen Zeit der Zugang zu Bildung erschwert, ihre einzige Bestimmung war es, einen gut situierten Mann zu heiraten und die Mutter seiner Kinder zu werden. Jane Austen hatte das Glück dass ihr Vater seine beiden Töchter genauso wie ihre Brüder unterrichtete und ihr Interesse an Literatur und Wissen förderte. So wird ihr Weg zur Schriftstellerin nachgezeichnet und mit kurzen Erklärungen unterlegt. Diese könnten für meinen Geschmack etwas ausführlicher sein. Durch das für die Eltern bestimmte Hintergrundwissen am Ende des Buches können die Vorleser den Text allerdings altersgerecht ergänzen und evtl. aufkommende Fragen beantworten.

Ich freue mich für meine 3 ½-jährige Tochter, dass es jetzt auch solche tollen Kinderbücher gibt, die zeigen, dass man trotz eines bestimmten Geschlechts alles werden kann, was man sich erträumt hat. Sicher werde ich für sie weitere Bände der Reihe besorgen.

Vielen herzlichen Dank an vorablesen und den Insel-Verlag für dieses Rezensionsexemplar!
Nähere Infos zum Buch bzw. zur Reihe gibt es hier.