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Dienstag, 10. Dezember 2019

"Flirting with Fire" von Piper Rayne

(Foto: Forever Ullstein)


Flirting with Klischees und Langeweile

Gewünschtes Ziel: Romantischer Roman für junge Erwachsene mit einem Schuss Erotik.
Man nehme folgende Zutaten: Eine Vergangenheitserinnerung, die sich zur Verklärung eignet. Also in dem Fall die erste richtige Begegnung des schüchternen Mauerblümchens Maddie mit dem gut aussehenden Highschoolschwarm Mauro.
10 Jahre später: Madison wird von ihrer Freundin überredet, an einer Junggesellenversteigerung teilzunehmen und ersteigert wird: Mauro! Doch der erinnert sich - im Gegensatz zu Madison - leider nicht an sie.
Ach ja, er ist mittlerweile ein Feuerwehrmann und macht nebenbei in Immobilien, genau wie Madison hauptberuflich...
Ein Ereignis aus der jüngeren Vergangenheit belastet Mauro sehr, weshalb er sich nicht öffnen kann.
Maddie ist nach wie vor unsicher, gleichzeitig angezogen und abgestoßen und Mauro einfach unverschämt und unverschämt handsome zugleich ("Spoiler": Er sieht aus wie ein Hollywoodstar).

Dieses Buch ist vom Aufbau her jetzt nicht wirklich spannend oder besonders. Unnötig aufgeblasener, langweiliger und teils absurder Plot. Die Charaktere sind relativ flach, die Story absolut vorhersehbar. Ein bisschen "Drama", Liebes-Hin und Her, Missverständnisse - Soaphandlung! Das Buch wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Madison und Mauro erzählt. Es geht in beider Köpfen viel um Attraktivität und Oberflächlichkeiten. Sie riecht nach Erdbeeren und er nach Zedernholz. Sehr ausgefallen und differenziert - not! Und Mauro sieht ja so perfekt aus, sie ist seiner nicht würdig, etc. Wenn Frauen ihr Aussehen in Bezug auf ihre Chancen bei Männern nach "Dating-Kategorien" bewerten, dann schalte ich gedanklich schon mal ab. Das ist mir echt zu "amerikanisch". Übrigens geht mir auch bei Männern, die das Aussehen von Geschlechtsgenossen nach dem Männlichkeits-Faktor desselben beurteilen, die Hutschnur hoch.
Schwarzweiß-Denken in Kategorien von Männlichkeit und Weiblichkeit ist in diesem Buch stark verankert.
Sie ordert beim ersten Date natürlich eine Gemüseplatte - seiner Ansicht nach "Vogelfutter" - und Weißwein und er fettiges Essen und Bier, das sie natürlich insgeheim auch gern hätte, aber sie ist ja eine Frau und achtet auf ihre Linie. Ach du Schreck, das Klischee geht nicht weg!
Die Erotikszenen sind dann auch mehr als plump und voller Klischees.

Dass es eine Trilogie ("Saving Chicago") werden soll, ahnt man schon, denn Mauros Brüder Cristian (Klischeeberuf: Polizist) und Luca (Klischeeberuf: Rettungssanitäter) scheinen auch sehr gutes "Hottie-Protagonistenmaterial" abzugeben. Zumal Madison auch noch zwei passende Freundinnen hat, Lauren und Vanessa.

Es stimmt schon, ich gehöre nicht (mehr) zur Zielgruppe dieses Romans und es ist auch nicht mein Genre. Da ich das Buch aber geschenkt bekommen habe, wollte ich ihm eine Chance geben. Man sollte ja immer mal wieder über den Tellerrand hinausschauen, auch bei Büchern (fast hätte ich "Literatur" geschrieben). Für dieses Buch hat es bei mir leider nicht funktioniert. Dennoch 2 Sterne, einer für das Cover und einer, weil im Buch ein süßer Hundewelpe vorkommt.


Dankeschön an netgalley und Forver Ullstein für das Rezensionsexemplar!
Nähere Infos zum Buch: Link

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