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Sonntag, 5. Januar 2020
"Käthe: Der Gorilla-Garten" von Simone Veenstra, Màriam Ben-Arab (Ill.)
Grün und urban, kunterbunt und einfühlsam
Dieses Kinderbuch aus dem Ravensburger-Verlag, für Kinder ab 5 Jahren, ist einfach bezaubernd. Sehr einfühlsam greift es die Themen urbanes Leben, Umzug, Multikulturalismus, arbeitende Eltern, neue Freundschaften, Natur in der Stadt, Trauer und Freude, etc., auf. Wundervolle farbenfrohe Illustrationen (von Màriam Ben-Arab) runden das positive Gesamtpaket ab.
Zum Inhalt: Käthe, ein Grundschulkind in der zweiten Klasse, zieht mit ihren Eltern vom "Apfelhof" auf dem Land in Pommeranzen in die Metropole Berlin. Dort fangen Käthes Eltern jeweils neue Jobs an - der Vater als Universitätsdozent für Biologie, die Mutter als Journalistin bei einer Zeitschrift. Sehr positiv finde ich das Frauenbild, das hier gezeichnet wird. Nicht nur dass die Mutter arbeitet, sie scheut sich auch nicht, einen Bohrer in die Hand zu nehmen oder lenkt ganz selbstverständlich das Auto. Auch die Oma wird als sehr starke Frau dargestellt und ist somit eine positive Identifikationsfigur für junge Mädchen. Auch dass Käthes Familie ganz selbstverständlich aus drei Leuten besteht, finde ich gut. Nicht jedes Kind hat schließlich Geschwister und als Familie ist man auch mit einem Kind komplett.
Käthe lernt in der Stadt ganz neue Sachen kennen: Verschenkartons, Bücherbäume, Insektenhotels, Wochenmärkte und als Höhepunkt sogar einen “Gorilla-Garten” also einen “Guerilla-Garten”, der von der unkonventionellen Bernadette betrieben wird. Auch in der Grundschule macht ein Garten-Projekt die Abwesenheit des Landlebens für Käthe erträglicher. Neue Freunde wie Nachbarin Amira und Schulfreund Theo helfen dem sympathischen und neugierigen Mädchen, sich in seiner neuen urbanen Umwelt einzuleben.
Dass wie im echten Leben nicht alles immer rosig und positiv ist, wird ebenfalls thematisiert. Käthe hat vor kurzer Zeit ihren Opa verloren. Seine Fliege trägt sie anstatt einer Schleife als Glücksbringer in ihren lockigen Haaren. Auch mit dem grummeligen älteren Herrn Schulz aus Käthes Nachbarschaft, der keine lauten Kinder mag, gerät Käthe aneinander. Eine versöhnliche Geste von Käthe, in der ein Haken und ein paar Blümchen eine Rolle spielen, kann den Streit schließlich beilegen.
Das Buch ist fortlaufend erzählt, die einzelnen Kapitel aber in sich abgeschlossen. Sehr schön finde ich auch die fettgedruckten, sich reimenden Sinnsprüche bzw. Lebensweisheiten der Oma. Sie geben dem Buch eine gewisse Struktur und Käthe einen Halt. Am Ende des Buches findet sich noch eine tolle Anleitung, wie man Gummistiefel selbst bepflanzen kann.
Alles in allem ist dieses Buch einfach perfekt für kleine Menschen ab 5 Jahren (Meine Tochter wird in 4 Monaten 4 Jahre und konnte der Geschichte noch nicht lange folgen, da pro Seite bzw. Doppelseite immer nur eine, in der Größe variierende Illustration vorhanden ist und zudem viel Text). Ich freue mich besonders, dass aus dieser bezaubernden Buchidee eine Reihe wird.
Herzlichen Dank an Ravensburger und Vorablesen Junior für das Rezensionsexemplar!
Nähere Infos zum Buch: hier
schön...
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