Gestern war ich mal wieder "bookcrossen".
Bookcrossing ist eine Bewegung, bei der man Bücher aus
seinem Besitz „freigibt“, damit sie auch von anderen gefunden und gelesen
werden können. Man trägt das Buch auf der Internetseite von Bookcrossing ein
und dort bekommt es eine eigene Nummer, damit man es überall auf der Welt
identifizieren kann. Nun schreibt man die Nummer auf einen Zettel ins Buch (die kann man z.B. bei http://www.bookcrossers.de/bcd/home/ (das ist die deutsche Bookcrossing-Support-Seite) ausdrucken):
Ich mache gern auf das Buchcover auch noch ein Label, damit dem Betrachter sofort ins Auge springt dass es sich um ein BC-Buch handelt:
Jetzt lässt man die Bücher frei d.h., man legt sie irgendwo in der Öffentlichkeit hin (das kann eine
Bookcrossing-Zone sein, aber auch jeder andere Ort, der einem geeignet
vorkommt - sollten die Bücher im Freien abgelegt werden ist es natürlich besser wenn man sie in eine Folie, einen Gefrierbeutel etc. packt). Nun hofft man dass das Buch einen neuen Leser findet, dieser sich evtl. bei Bookcrossing einloggt, einen Journaleintrag macht und es danach im
Idealfall weiterwandert.
Nicht dass jetzt jemand denkt ich würde meine Bücher nicht
lieben und sie einfach irgendwo hinlegen, damit der Nächstbeste sie mitnehmen kann.
Nein, ich hänge sogar wie verrückt an ihnen. Es ist aber so, dass ich sehr
viele Bücher habe und manchmal auch welche doppelt (und sogar dreifach). Weil
ich ein Lieblingsbuch hatte, es zerlesen war und ich noch ein Duplikat wollte,
weil mir eine Neugestaltung oder Neuübersetzung besser gefallen hatte, ich es
verliehen und nicht mehr und dann doch wieder zurückbekommen habe. Oder es gibt
den Fall wo ich eine bestimmte Ausgabe eines Buches haben will (z.B. weil sie
eine Reihe vervollständigt) und der Internetanbieter mir dann eine andere
sendet. Manchmal bekomme ich auch Bücher von Freunden und Verwandten
überlassen, die mir so gar nicht liegen (z.B. manche Thriller). Das sind dann
die perfekten Kandidaten für BC.
Wie auch immer: manchmal muss ich mich einfach von ein paar
Büchern trennen um wieder Platz zu schaffen und jeder, der im Internet ältere
Bücher verkauft oder vertauscht weiß, wie schwer sie manchmal loszubekommen
sind. Bookcrossing bietet da eine hervorragende Möglichkeit, die auch noch den
Geocacher in mir befriedigt J.
Ich finde es total spannend wenn da tatsächlich jemand bereit ist sich die Mühe
zu machen das gefundene Buch als „gefunden“ einzutragen.
„Wild releases“ mache ich selten, denn ich möchte eigentlich
nicht dass das Buch weggeschmissen wird oder irgendwie verwittert.
Bookcrossing-Zonen sind da um einiges angenehmer und da ich ja in München lebe
auch ein wenig öfter vorhanden als in kleineren Städten.
Ich habe also gestern mal wieder ein paar Bücher freigelassen,
die da wären:
- Minette Walters: Die Bildhauern (hatte meine Schwiegermutter-in-Spe aussortiert, ich habe es nicht gelesen)
- D.H. Lawrence: Women in Love (eines der Bücher, die ich gelesen und dann aus irgend einem Grund doppelt hatte) – ein englischer Klassiker, den ich gerne mochte
- E.M. Forster: Howards End (wieder ein englischer Klassiker, den ich im Original gelesen habe und der mir sehr gefallen hat. Ich hab mir mal die deutsche Ausgabe sehr günstig angeschafft, allerdings nie hineingeschaut)
- Becky Cochrane: A Coventry Christmas (eine Weihnachtsliebesgeschichte, die in Texas spielt, habe ich mir letztes Jahr als Weihnachtswohlfühllektüre gekauft und gelesen – ist zwar nicht so gut wie erhofft, aber ein ganz nettes Buch für Zwischendurch, das durchaus die Vorfreude auf Weihnachten wecken kann).
So, das wären die vier Bücher die ich freigelassen habe.
Jetzt mal abwarten und Tee trinken ob sich ein „Finder“ meldet-spannend!
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