Freitag, 8. März 2013

Von der Tonne – aber nicht für die Tonne! Ein gar wundersamer Bücherfund





Mülltonnen bereiten ihren Benutzern ja nur selten Freude. Gut, sie entlasten sie von ihrem Unrat und geben damit allenfalls ein Gefühl von Befreiung (freilich gemischt mit einem schlechten Gewissen, weil man den Unrat ja vorher produziert hat). Aber dass sie einem Wünsche erfüllen habe ich selten erlebt – genauer gesagt: nie, bis heute!

Ich bin also heute durch die Frühlingssonne mit roten Gartenschuhen zu unserer Papiertonne getrampelt und habe Papiermüll entsorgt – so weit, so unspektakulär und wenig berichtenswert. Erst auf den zweiten Blick fiel mir ein Buch ins Auge, das jemand NEBEN dem Papiermülleinwurfschlitz platziert hat. Als ich den Titel las konnte ich es kaum glauben: „Die Flüsse von London“ von Ben Aaronovitch! Wie, was, bin ich im falschen Film? Genau dieses Buch stand schon seit längerem auf meiner „unbedingt Lesen“-Liste! Die Fantasy-Reihe wird inzwischen von vielen geliebt und hat sich von einem Geheimtipp zum Bestseller entwickelt. Aber man hat dann doch immer so viele Bücher auf seinem SUB dass man – will man das Buch nicht unbedingt und jetzt sofort – eben andere Bücher liest und das auf die Wunschliste setzt (man will sich ja morgen auch auf Bücher freuen können, jedenfalls mir geht das so, dass ich mir das ein oder andere begehrte Stück Literatur quasi für die Zukunft „aufhebe“).

Sicher habe ich schon Uralt-Konsaliks mit zerfleddertem Schutzumschlag und „Readers-Digests“ von Neunzehnhundertdazumal auf Papiertonnen liegen sehen, aber ein ungelesenes, relativ aktuelles (Erscheinungsjahr der deutschen TB-Ausgabe: 2012) Buch (das ich nebenbei auch noch lesen wollte) noch nie.

Ein Bookcrossing-Zettel war nicht in dem Buch, aber ich denke trotzdem dass der Besitzer das verschmähte Buch vor der Tonne retten und so einem neuen Leser die Möglichkeit dazu geben wollte.

Ich bin dieser Leser und bedanke mich hiermit bei dem anonymen Spender. Vielleicht war es ja auch ein Geschenk zum Weltfrauentag (es stand allerdings nicht dran dass Männer es nicht mitnehmen dürfen ;-))? Oder es hat was mit Magie zu tun – bei der Thematik…

Also: Augen auf beim Recycling – vielleicht wartet schon der nächste Schmöker bei den Tonnen auf euch!


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