Eins vorweg: ich liebe die Krimis von Agatha Christie! Schon
als wir in der Schule zum ersten Mal eine Buchvorstellung machen mussten habe
ich, ganz ungewöhnlich, einen Christie-Krimi („Der ballspielende Hund“/“Dumb
Witness“) ausgewählt. Die Leidenschaft für ihre Krimis ist geblieben und ich
habe mir vorgenommen sie alle einmal im Original zu lesen, zumindest die mit dem
Meisterdetektiv Poirot und der bezaubernden alten Lady, Miss Marple. Zu Letzterer
greife ich, wenn ich in einer „quaint ol‘ English-mood“ bin und das war auch
kürzlich wieder der Fall.
Der ausgesuchte Krimi „They do it with mirrors“ ist die
Nummer 6 der Miss Marple-Reihe, die mit 14 Bänden wesentlich kürzer ist als die
Poirot-Reihe.
Zum Fall: von ihrer Freundin Ruth Van Rydock wird Miss
Marple nach ihrer alten Internatsmitschülerin Carrie Louise befragt, die mit
einem ihrer vielen Ehemänner – Lewis Serrocold – aus einem Herrenhaus namens
Stoneygates ein Rehabilitationsheim für Straftäter gemacht hat.
Wie so oft: wo Miss Marple auftaucht passiert plötzlich
etwas – in der Regel ein Mord. Auch in diesem Buch ist das nicht anders. Miss
Marple kommt als Gast nach Stoneygates und ein anderer Hausgast, der kurz nach
ihr eintrifft, wird am zweiten Tag ihres Besuches ermordet – und das obwohl
einer der Straftäter dem Hausherrn – dem Mann von Miss Marples Schulfreundin –
gedroht hat ihn zu erschießen. Der Ermordete hatte eine brisante Information
mit im Gepäck, die die Gesundheit der Hausherrin betrifft… sehr mysteriös –
aber natürlich gibt es eine Erklärung!
Der schrullig
wirkenden Miss Marple wird sehr bald klar, dass hier Illusion und Realität
nicht immer Hand in Hand gehen….
Das Besondere an der Personenkonstellation sind die
komplizierten Familienverhältnisse, die dem Leser aufgetischt werden. Man hat
das Gefühl: in Stoneygates ist jeder mit jedem verwandt und doch auch nicht.
Carrie-Louise hat durch ihre vielen Ehen auch viele Stiefkinder und
angeheiratete Verwandte und die muss man erst mal alle auseinanderhalten
können. Dann auch noch die im Haus temporär untergebrachten Straftäter und die
natürlich per se schon für ein Verbrechen in Frage kämen.
Was kann man sagen: man bekommt was man erwartet: einen gut
begrenzten Kreis von Verdächtigen an einem überschaubaren Ort, schönes
englisches Lokalkolorit aus dem mittleren 20. Jahrhundert und natürlich eine
schlaue alte Detektivin, die an den Fall – wie sollte es anders sein – mit
einer großen Portion Bauernschläue herangeht!
Mit der Identität des Täters hätte ich – wie meistens bei
Agatha Christie nicht gerechnet. Die Spannung blieb bis zum Schluss erhalten!
Fazit: Lesenswert, auch wenn er nicht mein
Lieblings-Christie-Krimi geworden ist.
Labels: Agatha Christie, Miss Marple, England, Krimi
Meine Ausgabe:
Verlag: HarperCollins
Erscheinungsjahr der Ausgabe: 2002/2008 (reissue)
Erstausgabe: 1952
Seiten: 284
Seiten: 284
ISBN: 978-0-00-712087-1
Deutsche Übersetzung: Fata Morgana
Verlag: Fischer Taschenbuch Verlag
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