Triest, Hafenstadt am äußersten Eck Norditaliens, umschlossen von Slowenien, gehörte im Jahr 1914 zur österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie. Die Stadt war mit ihrer Bevölkerung, die sich aus Österreichern, Italienern sowie Slowenen, Kroaten, Slowaken, etc. zusammensetzte, ein Schmelztiegel der Kulturen. Nicht alle fühlten sich unter dem österreichischen Doppeladler heimisch, weswegen es immer wieder zu Aufständen kam. Vor allem die italienische Bevölkerung wollte Triest wieder in Italien sehen. Dies ist die Situation Ende Juni 1914 und hier beginnt auch die Handlung von "Ein Giro in Triest".
Commissario Gaetano Lamprecht ist Ende zwanzig, er hat eine italienische Mutter und einen österreichischen Vater, spricht sowohl Italienisch als auch Deutsch perfekt. Er ist in Triest geboren, die Familie zog aber nach Wien, als er zehn Jahre alt war. Seit eines Vorfalls während seines Studiums der Rechtswissenschaften - der sich im Lauf der Handlung aufklärt - lebt die Familie wieder in Triest und Gaetano ist Polizist statt Rechtsanwalt geworden. Seine Leidenschaft gehört seinem Bianchi-Fahrrad, mit dem er leidenschaftlich gern seine Bahnen zieht.
In "Ein Giro in Triest" sieht sich Lamprecht mit dem vermeintlichen Selbstmord eines Soldaten konfrontiert und kurz darauf auch mit dem Attentat von Sarajewo, wo der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand und seine Gattin am 28.6.1914 ermordet werden…
Ich fand es spannend mal einen Histo-Krimi zu lesen, der in Triest spielt. Die aufgeladene Atmosphäre kurz vor dem Ersten Weltkrieg wird sehr gut dargestellt. Auch den Protagonisten und seine Familie mochte ich sehr gerne, vor allem die Geschichte des geheimnisvollen Onkels ging ans Herz. Die Handlung war spannend, mit vielen Wendungen und einigen actiongelandenen Szenen. Ende August erscheint schon der zweite Teil, "Die Geister von Triest".
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.