Der Engländer John Lewis-Stempel (geb. 1967) ist zurecht einer der renommiertesten “Natur-Schriftsteller” unserer Zeit. Er lebt als Landwirt und Autor in England und Frankreich und teilt seine preisgekrönten Naturbeobachtungen seit Jahren mit einer immer weiter wachsenden Fangemeinde.
In “Das geheime Leben der Eule” (übersetzt von Sofia Blind) wendet sich der Autor eben jener ornithologischen Spezies zu, die die Menschen schon seit Jahrtausenden fasziniert. Eulen zu begegnen ist nicht einfach, denn die meisten Arten leben und jagen, während wir Menschen schlafen. John Lewis-Stempel aber leitet sein Buch mit “Old Brown” ein, einer Eule, die auf seinem Land lebt: “Der Waldkauz im Drei-Morgen-Wald gleitet manchmal über meinen Kopf hinweg, wenn er seine Abendrunde dreht. [...] Wenn er im Dunkeln über mich hinwegfliegt, ist er nur ein Hauch, eine unsichtbare Präsenz.” (S. 11)
Eulen haben etwas Mystisches an sich - wahrscheinlich weil sie so wenig greifbar für den Menschen sind, sich seiner Anwesenheit entziehen. Nicht umsonst galten Eulen in vielen Kulturen als Todesboten, aber auch als Symbole von Weisheit, wie es der Autor im Kapitel “Eulen und Menschen” ausführt.
Mit sehr viel Bewunderung und Respekt berichtet Lewis-Stempel über die “Strigidae”, die größeren Eulenarten und die “Tytonidae”, die kleineren Arten. Nacheinander werden die unterschiedlichen, in Europa heimischen Eulen, in kurzen Kapiteln vorgestellt: Schleiereule - Waldkauz - Schneeeule - Steinkauz - Sumpfohreule - Waldohreule - Uhu. Die seltenen Arten werden nur in einem kurzen Abschnitt erwähnt: Zwergohreule - Sperbereule - Raufußkauz. Wir lernen etwas darüber, wie diese Eulen jagen, nisten, leben und wie ihr Bestand ist. Auch eine kulturgeschichtliche Einordnung der einzelnen Arten nimmt er vor.
Obwohl hier - wie es sich für ein gutes Sachbuch gehört - viel Sachwissen vermittelt wird, kommt das niemals dröge oder verkopft rüber. Lewis-Stempel lebt und liebt sein Sujet, man könnte ihm stundenlang “zuhören”.
Der Engländer John Lewis-Stempel (geb. 1967) ist zurecht einer der renommiertesten “Natur-Schriftsteller” unserer Zeit. Er lebt als Landwirt und Autor in England und Frankreich und teilt seine preisgekrönten Naturbeobachtungen seit Jahren mit einer immer weiter wachsenden Fangemeinde.
In “Das geheime Leben der Eule” (übersetzt von Sofia Blind) wendet sich der Autor eben jener ornithologischen Spezies zu, die die Menschen schon seit Jahrtausenden fasziniert. Eulen zu begegnen ist nicht einfach, denn die meisten Arten leben und jagen, während wir Menschen schlafen. John Lewis-Stempel aber leitet sein Buch mit “Old Brown” ein, einer Eule, die auf seinem Land lebt: “Der Waldkauz im Drei-Morgen-Wald gleitet manchmal über meinen Kopf hinweg, wenn er seine Abendrunde dreht. [...] Wenn er im Dunkeln über mich hinwegfliegt, ist er nur ein Hauch, eine unsichtbare Präsenz.” (S. 11)
Eulen haben etwas Mystisches an sich - wahrscheinlich weil sie so wenig greifbar für den Menschen sind, sich seiner Anwesenheit entziehen. Nicht umsonst galten Eulen in vielen Kulturen als Todesboten, aber auch als Symbole von Weisheit, wie es der Autor im Kapitel “Eulen und Menschen” ausführt.
Mit sehr viel Bewunderung und Respekt berichtet Lewis-Stempel über die “Strigidae”, die größeren Eulenarten und die “Tytonidae”, die kleineren Arten. Nacheinander werden die unterschiedlichen, in Europa heimischen Eulen, in kurzen Kapiteln vorgestellt: Schleiereule - Waldkauz - Schneeeule - Steinkauz - Sumpfohreule - Waldohreule - Uhu. Die seltenen Arten werden nur in einem kurzen Abschnitt erwähnt: Zwergohreule - Sperbereule - Raufußkauz. Wir lernen etwas darüber, wie diese Eulen jagen, nisten, leben und wie ihr Bestand ist. Auch eine kulturgeschichtliche Einordnung der einzelnen Arten nimmt er vor.
Obwohl hier - wie es sich für ein gutes Sachbuch gehört - viel Sachwissen vermittelt wird, kommt das niemals dröge oder verkopft rüber. Lewis-Stempel lebt und liebt sein Sujet, man könnte ihm stundenlang “zuhören”.
Ganz toll für Literaturliebhaber*innen sind die Gedichte, die sich zwischen den Kapiteln befinden und manchmal auch den sachlichen Text unterbrechen. In ihnen haben Dichtende wie Charles Baudelaire, Alfred Tennyson, Edward Lear, u.a., ihre Faszination für die Eule in unsterbliche Verse gebannt. Abseits von Gedichten haben Schriftsteller*innen schon seit jeher Eulen in ihre Texte aufgenommen, um ihnen eine mystische Komponente zu verleihen. Selbst Shakespeare nutzte die Eule, um symbolhaft auf Unheil oder unheimliche Vorgänge zu verweisen.
Die Bücher von John Lewis-Stempel zu lesen ist Entschleunigung pur. Ich liebe Literatur bzw. literarische Fiktion, aber meist hat sie Menschen zum Thema. In diesem und den anderen Büchern von Lewis-Stempel stehen aber die Tiere und die Natur im Mittelpunkt. Wie befreiend ist es, zuweilen etwas zu lesen, was einfach nichts mit dem Menschlichen zu tun hat.
Wer “Nature Writing” liebt, der kommt an Lewis-Stempel nicht vorbei. Herausragendes Sachbuch für Eulen-Liebhaber:innen.
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