“What I hope is that I'm inviting people to think about libraries and what they mean to us. To think about what's kept, what's lost, what's destroyed.” (“The absolute book”, S. 302)
Mit “The absolute Book” von Elizabeth Knox muss ich euch leider mal wieder eine nicht so glorreiche Leseerfahrung berichten. Ich hatte mich so auf das Buch gefreut. Die Lobpreisungen auf dem Klappentext wie z.B. “A bibliophile’s daydream” und dass es, wie dort angedeutet wird, um Bibliotheken und alte Bücher im Rahmen eines Fantasy-Settings gehen würde, haben mich überzeugt zuzugreifen. Auch das Cover mit der Krähe vor dem goldenen Hintergrund hat mich magisch angezogen.
Elizabeth Knox ist eine neuseeländische Autorin, die in Deutschland eher unbekannt ist. Ihr berühmtestes Buch “The Vinter's Luck” habe ich gelesen und euch bereits vorgestellt.
Die Haupthandlung spielt im Frühjahr 2017. Die Britin Taryn Cornick ist Expertin für Bibliotheksbrände und hat ein Buch darüber geschrieben. Ihre 4 Jahre ältere Schwester Bea wurde im Jahr 2003 mit 23 beim Joggen von einem Auto erfasst und kam ums Leben. 2010 starb der Autofahrer, der sie angefahren hat, einen mysteriösen Tod. Die Handlung ist ab hier zu komplex, um sie kurz gefasst wiederzugeben. Es geht jedenfalls um ein verschwundenes Buch, genannt “Firestarter”, das aus der beeindruckenden Bibliothek des Großvaters von Bea und Taryn gestohlen wurde.
Der Anfang war ja noch ganz spannend und ich dachte mir wirklich, das würde sich zu einem spannenden Fantasy-Krimi mit stringentem Plot entwickeln - aber weit gefehlt! Es wurde zunehmend diffuser, absurder, ich konnte dem Plot nur schwer folgen und habe mich immer weiter verloren in diesem kruden Labyrinth der Worte. Die Krimi-Handlung lief nur im Hintergrund ab, irgendwann ging es nur noch darum, was irgendwelche Feen/Elfen (“Sidhe”) so zu sich nehmen. Ich bin durchaus offen für Fantasy-Geschichten, in denen man durch Portale in magische Welten eintreten kann. Aber hier war das so extrem willkürlich und ohne System. Sprich: Der Weltenbau hat mich nicht überzeugt. Ich finde es mehr als seltsam, wenn nicht-magisch Charaktere die Möglichkeit der anderen Wellten einfach so hinnehmen. Wenn sie ihr Schicksal nicht hinterfragen. So wie bei Taryn nach dem Motto: Ach was, die Hölle existiert wirklich. Dann nichts wie hin. Überhaupt das mit der Hölle. Bereit in “The Vinter's Luck” hat Knox ihren gefallenen Engel von der Hölle erzählen lassen. Dante hat irgendwie bereits alles über die Hölle gesagt bzw. sie “erfunden”. Mein Bedarf an Höllen- bzw. Fegefeuergeschichten ist für alle Zeiten gedeckt.
Das Buch ist ein absolutes Negativbeispiel für quälende Übergänge. Die 626 Seiten sind gefühlt doppelt so lang, weil die Schrift in dieser englischen Ausgabe extrem klein ist für meine Begriffe. Hier wurde die Seite wirklich komplett ausgefüllt, also man sieht wenig “weiß”. Hinzu kommt, dass der Inhalt einfach mal um die Hälfte hätte gekürzt werden können. Hier werden alltägliche Verrichtungen, die absolut irrelevant sind für die Handlung wie z.B. das Zubereiten eines Salats, über mehrere Seiten beschrieben. Auch wird alles wirklich ins Kleinste ausgeführt. Hier hat sich wohl jemand Tolkien zum Vorbild genommen, wo auch auch ewig beschrieben wird was die Hobbits essen oder wie das Gras aussieht. Eigentlich mag ich Alltagsbeobachtungen gern, aber hier ist es nicht literarisch wertvoll, sondern einfach nur redundant. Ich habe diese Passagen irgendwann nur noch quer gelesen, weil ich doch wissen wollte, wie die Geschichte ausgeht. Aber so wirklich verstanden habe ich es nicht. Ehrlich gesagt wundert es mich nicht, dass es keine deutsche Übersetzung von dem Buch gibt. Wer würde das wollen? Aber schönes Buchfoto, oder? 😉 #daswarwohlnix
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