Dienstag, 7. Mai 2024

"Trophäe" von Gaea Schoeters

Im Herzen der moralischen Finsternis

"Hoch über ihren Köpfen gleitet geräuschlos eine weiße Eule über den schwarzen Himmel. Ein Schatten. Ein Geist. Ein Vorbote des Todes. Niemand bemerkt sie.” (S. 158) - Gänsehaut!

Es wird schwierig, diesen außergewöhnlichen Roman “Trophäe” von Gaea Schoeters (aus dem Niederländischen von Lisa Mensing) zu besprechen. Nicht nur hat die halbe Buchwelt ihn bereits gelesen und gefeiert, sondern ich war auch bei einer Lesung der Autorin und habe ihre Worte dazu noch sehr genau im Ohr. Sich ganz davon zu lösen scheint mir nahezu unmöglich - und vielleicht auch nicht nötig - aber ich möchte gern hauptsächlich eigene Worte finden, um dieses ganz besondere Buch zu rezensieren.

Hunter White, der Name ist Programm und Parabel zugleich, ist gefährlich. Er ist gefährlich, weil er sich seinen eigenen moralischen Kodex zusammengestellt hat. Eine Sicht der Dinge, die mit einer humanen Ethikvorstellung nicht mehr viel zu tun hat: “ Wenn Ranger Wilderer erschießen, ist das [...] erlaubte Notwehr; wenn Wilderer auf Ranger schießen, ist das Mord.” (S. 57). Er glaubt, nur er habe die Lizenz zum Töten, zumindest zum Töten des von ihm mit einem 6-stelligen Betrag “bezahlten” Nashorns. Der Jäger aus der westlichen Welt, der eigentlich Börsenspekulant und Immobilienmagnat ist, kommt nach Afrika und erkauft sich beim zwielichtigen Ranger Van Heeren schlicht und einfach das Recht, eines der in Afrika heimischen Tiere, ein Spitzmaulnashorn, zu jagen. Er will seine “Big Five” vollmachen. Doch der Schuss geht im wahrsten Sinne des Wortes nach hinten los. Um seine Frustration zu bekämpfen, sucht er sich ein neues Ziel aus und zwar eines, das noch viel fragwürdiger erscheint: einen indigenen Jäger…

Obwohl ich seit Kindheit Vegetarierin bin und mit Jagd nichts am Hut habe, bin ich schlicht und einfach fasziniert von diesem Buch, in dem es eigentlich nur ums Töten geht. Obwohl ich an manchen Stellen den Würgereiz kaum unterdrücken konnte, konnte ich das Buch dennoch kaum aus der Hand legen. Paradox, aber genau das leistet gute Literatur, nämlich dass man plötzlich eine völlig andere Position einnehmen kann als die eigene. Wie die Autorin es geschafft hat, den afrikanischen Busch und die dortigen Vorgänge von ihrem belgischen Schreibtisch aus zum Leben zu erwecken, ist aller Ehren wert. Sie hat, so sagt sie und so wird es in “Trophäe” mehr als deutlich, sehr viel und gründlich recherchiert: Wann jagen Skorpione (nicht bei Vollmond), können Laufkäfer rückwärts laufen (nein), welche Savannengeräusche sind zu welcher Tages- und Nachzeit hörbar, wie greifen die bestimmten Tierarten an und wie gefährlich sind sie. Die Liste ist beliebig erweiterbar. 

Die Welt der indigenen Jäger zu “erlesen” war eine ganz besondere Erfahrung, die wohl wenig Außenstehende in der Realität wirklich zu sehen bekommen. Sie tanzen im Buch andere Tänze als für die zahlenden weißen Touris. Die metaphysische Komponente des Romans hat mich gleichermaßen irritiert und fasziniert, wenn auch aus einer sehr nüchternen Beobachter-Perspektive heraus. Tanz, Trance und Träume: “Niemand ist noch jemand, niemand ist noch er selbst, jeder ist jeder und alle sind eins.” (S. 158) Auch Hunter wird von Erinnerungen heimgesucht, vor allem an seinen Vater und Großvater, die selbst Jäger waren. Ihre Erfahrungen und Jagd-Geschichten vermischen sich mit der afrikanischen Realität und Umwelt vor seinen Augen: Tagträume, Halluzinationen.

Hunter ist, so sagte die Autorin, eher eine Parabel als ein realitätsnaher Protagonist. Deswegen auch der plakative Name Hunter White. Er steht für etwas, für den “White Gaze”, also die weiße Sicht auf Afrika, natürlich extrem zugespitzt. Auch seine Frau, die als Charakter nur ganz am Ende kurz auftaucht, aber in Hunters Gedankenwelt eine größere Rolle spielt, kommt mir sehr überzeichnet vor. Ihre Schrumpfkopfsammlung und Vorliebe für Mumien ist schon sehr bizarr und ich kann mir keinen weiblichen (vernünftigen)  Menschen vorstellen, der wirklich so einer morbiden Leidenschaft nachgeht. 

Als mir die Autorin nach der Lesung das signierte Buch überreichte, sagte sie mit einem Augenzwinkern: “Ich würde ja sagen ‘viel Spaß’, aber…”. Nein, Spaß im herkömmlichen Sinne hat man beim Lesen dieses Buches sicher nicht. Schoeters spielt mit unseren Moralvorstellungen und bringt uns an die Grenzen des Erträglichen. All das in einer glasklaren Erzählweise, in der kein Wort überflüssig ist. Ein faszinierender Roman, den sicher keiner, der ihn liest, je vergessen wird. 


Samstag, 4. Mai 2024

"Die Brontës gingen zu Woolworths" von Rachel Ferguson


“Vor drei Jahren wurde mir ein Heiratsantrag gemacht. Obgleich ich denjenigen wirklich gernhatte, konnte ich seinen Antrag nicht annehmen, denn ich war gerade in Sherlock Holmes verliebt. Der Meisterdetektiv, seine Persönlichkeit und sein Verstand weckten damals so heftige Gefühle in mir, dass kein lebender Mann damit konkurrieren konnte.” (S. 12)

Ihr werdet jetzt vielleicht sagen: Ja gut, im Zeitalter von “Bookboyfriends” (und “-girlfriends”) nichts Neues, ich war auch schon schwer verliebt in so ein fiktives Exemplar. Aber diese Worte spricht die 20-jährige Ich-Erzählerin Deirdre im Roman “Die Brontës gingen zu Woolworths” von Rachel Ferguson. Er erschien im Jahr 1931, wurde aber erst 2023 von Sabine Reinhardus für den Nagel & Kimche-Verlag ins Deutsche übersetzt. Eine wiederentdeckte Klassikerin sozusagen.

Dieser Roman ist verrückt - anders verrückt. Die Familie Carne besteht seit dem Tod des Vaters aus der Mutter, Mrs. Carne und ihren drei Töchtern Katrine, Schauspielerin, Deirdre, Journalistin und der jungen Sheil, die von einer Hauslehrerin unterrichtet wird. In ihrem Londoner Stadthaus haben sie sich ihre eigene Fantasiewelt erschaffen: Sie spielen Rollenspiele, imitieren (berühmte) Persönlichkeiten und werfen sich gegenseitig Insider-Witze zu. Sie haben sich eine fiktionale Bubble aufgebaut, die für Außenstehende schwer zu durchdringen ist. Eine der “Obsessionen” der Familienmitglieder ist der ältere, kürzlich zum Ritter geschlagene Richter Sir Herbert Toddington, den die Mutter Mrs. Carne bei Gericht kennenlernte, als sie dort als Geschworene tätig war. Die Familienmitglieder nehmen ihn als Figur in ihre fiktive Welt mit auf. Doch als sie ihn und seine Frau Mildred wirklich kennenlernen und Umgang mit ihnen pflegen, steht der von der Familie Carne selbstgesponnene Kokon aus Fiktionalität plötzlich auf dem Kopf. Und als sie bei ihrem Familienurlaub in Yorkshire im Rahmen einer Séance die Brontë-Schwestern “treffen”,
haben die Carnes plötzlich mehr Besucher:innen, als ihnen lieb ist…

Die Außenansicht auf die Familie Carne liefert die nüchterne und pflichtbewusste Hauslehrerin Agatha Martin. Sie kann mit der exzentrischen Art der Familie, für die sie arbeitet, so gar nichts anfangen und lässt sich in Briefen an die eigene Familie über deren Kapriziosität aus. Wir als Lesende sind sicher an vielen Stellen ähnlich verwundert wie die Gouvernante und froh, dass wir nicht wie Ms. Martin mit der Familie Carne zusammenleben müssen.

Das Buch ist dialoglastig, skurril, witzig und - für einen klassischen Roman - total abgedreht. Ein Text, der mich sehr überrascht und stellenweise verwirrt hat. Ein quirliges Kuddelmuddel an intertextuellen und kulturhistorischen Referenzen, das aber sicher seine moderne Leserschaft finden wird. Hat Spaß gemacht!


Donnerstag, 2. Mai 2024

Realtalk: Bloggerboxen und Rezensionsexemplare


Realtalk Bloggerboxen/Rezensionsexemplare: Ich habe nochmal, auch angeregt durch eure wertvollen Kommentare (vielen Dank) zu meinem letzten Realtalk, über das Thema intensiver nachgedacht, also vor allem über die Boxen, die Buch-Blogger:innen mit einer gewissen Followeranzahl (meist ab 1500) bekommen. Meistens machen die Blogger:innen ein Unboxing, in dem sie sich für die Box bedanken und erzählen, wie toll sie ist und wie gespannt sie auf das Buch sind. Einige Zeit später folgt dann meist die Rezension. Das soll Aufmerksamkeit für das Buch schaffen. Soweit, so unangenehm. Denn warum kann Literatur nicht mehr für sich selbst stehen? Braucht es für die Blogger:innen, die diese Boxen bekommen, einen zusätzlichen Anreiz, das Buch zu lesen und vorzustellen? Warum denken die Verlage, dass gerade diese Bücher zusätzliche Promotion brauchen? 

Klar könnte man darüber nachdenken, ob Rezensionsexemplare an sich (ohne Box) auch die Meinung beeinflussen. Würde man das Buch lesen, wenn man es nicht als Rezensionsexemplar erhalten hätte? Ich kann nur für mich sprechen: Ich beziehe die meisten Rezensionsexemplare seit vielen Jahren über vorablesen (herzlichen Dank an dieser Stelle) oder lovelybooks, wo es ohnehin eine Verlosung ist. Das finde ich fair und so können auch Leser:innen, die nicht direkt bloggen, an Rezensionsexemplare kommen. Aber ich bewerbe mich natürlich nur, wenn mich ein Buch aufgrund der Leseprobe wirklich interessiert. Alles andere wäre ja kontraproduktiv, denn ich muss das Buch ja lesen und rezensieren. Das trifft auch auf die wenigen Bücher zu, die ich direkt bei einem Verlag (kommt fast nie vor, weil ich dafür auch für die meisten zu klein bin und diese oft erst ab 1000 IG-Follower:innen mit Blogger:innen zusammenarbeiten), einer Agentur wie Buchcontact bzw. dem Bloggerportal (auch hier herzlichen Dank, denn die meisten Bücher bekomme ich seit Jahren trotz “weniger” Follower:innen) anfrage. Die allermeisten Bücher kaufe ich mir selbst und kleinere Verlage will ich sowieso unterstützen, da würde mir gar nicht einfallen, um ein Rezensionsexemplar zu bitten. (Außer, es wird mir explizit angeboten von den Autor:innen oder Verlagen). Diese Info nur, um es für euch transparenter zu machen, wie ich bezüglich meiner Rezensionen von außen unterstützt werde. Ich bin sehr dankbar dafür.

Aber zurück zu den Bloggerboxen. Was löst das in uns “Nicht-Begünstigten” aus, wenn andere ihre Bloggerboxen in die Kamera halten? Wollen wir unbedingt zum Buchladen rennen und uns das Buch besorgen? Auch wenn wir es nicht umsonst mit Postkarten, Tote-Bag und Tasse mit Covermotiv bekommen? Denn diese Goodies sind natürlich exklusiv, nur die Auserwählten bekommen sie. Nachkaufen bei Gefallen: Meist nicht möglich, denn sie wurden im Regelfall exklusiv für die Boxen produziert. Ein Produkt nur für Auserwählte. Und auserwählt wird man nur, wenn man eine gewisse Reichweite hat - that's the game.

Dass das alles bei vielen eher doch ein wenig Neid und Ablehnung auslöst, dürfte auf der Hand liegen. Manche mag es auch völlig kalt lassen. Bei mir ist dieses neidvolle Unbehagen allerdings meistens nicht auf die Box selbst gerichtet, weil ich die meisten Bloggerbox-Bücher nicht gerne lesen würde (ich sehe den Zusammenhang zwischen in Wahrheit eher mittelmäßiger Literatur und Bloggerbox immer stärker), sondern tatsächlich auf die Likes und Kommentare der (größeren) Verlage, die es natürlich toll finden, wenn man das Unboxing und die Rezension, die sich aus der “liebevoll gepackten” Box ergeben, auch posted. Ich habe es schon an der ein oder anderen Stelle und auch im letzten Realtalk erwähnt, will es aber noch ein letztes Mal wiederholen: Kleinere Blogger:innen wie ich können von Likes und Kommentaren der großen Verlage (kleinere Verlage sind da oft ganz anders und bei diesen bedanke ich mich an dieser Stelle dafür, dass sie sich auch für die kostenlose Werbung für ihre Bücher mit Likes, Comments und Shares bedanken ❤) oft nur träumen. Und dabei sind es genau diese Verlage, die oft mehrere Angestellte haben, die sich nur mit Social Media befassen und man könnte eigentlich meinen, dass die auch mal die Posts durchschauen, in denen sie getagged werden. So viele werden das pro Tag (zumindest bei deutschen Verlagen) auch nicht sein. Aber nein, hat man die erforderliche Reichweite nicht, kann man noch so gute Rezensionen schreiben, man wird meist ignoriert. (Positive Ausnahmen gibt es aber natürlich wie den Suhrkamp und den Hanser Verlag).

Und da kommt doch eine gewisse Frustration auf, denn auch wenn das Buchbloggen ein freiwilliges Hobby ist, man investiert doch seine Zeit und einiges an Herzblut. Und ich muss nicht mit Geschenken überschüttet werden, damit ich ein Buch lese. Aber ein freundliches Wort, das motiviert - zumindest mich - ungemein. Hierbei auch vielen Dank für all eure Kommentare. Jedes positive Wort wird von mir geschätzt und ich bedanke mich ganz herzlich für all euren Support, in welcher Form auch immer! ❤️

Zusammengefasst: Ich finde, die Verlage tun sich mit dem doch recht “aggressiven" Marketinginstrument Bloggerbox keinen wirklichen Gefallen und fördern damit den Konkurrenzkampf und die Ungleichbehandlung unter Bloggenden. Letztlich sind die großen Verlage in der Buchbubble wie die antiken Götter, die ihre Gunst durch die Bloggerboxen zeigen. Und die Gunst fällt nur auf die, die genug Follower:innen haben, alle anderen werden weitgehend ignoriert, egal ob sie Werbung in Form von Rezensionen und Buchtipps machen oder nicht. Für mich ist das Kapitalismus und eine Form von (mir fällt kein besseres Wort ein) “Vetternwirtschaft”. Wir müssen zurückkommen zu einer weniger kapitalistisch ausgerichteten Form von Literaturbewertung. Denn: Es zählt doch eigentlich nur das, was zwischen zwei Buchdeckeln steht und genau das sollten wir letztendlich bewerten. 


Montag, 29. April 2024

"Treibgut" von Adrienne Brodeur


Es gibt zwei Gründe warum ich “Treibgut” von Adrienne Brodeur (aus dem Englischen von Karen Witthuhn, erschienen bei Kindler) gelesen habe: Zum einen wurde in der Leseprobe einer der Protagonisten des Romans vorgestellt und zwar am genauen Geburtstag meiner 8-jährigen Tochter (Tag/Monat/Jahr). Zum anderen spielt der Roman in Cape Cod und an diesem einzigartigen Fleckchen Erde durfte ich vor ca. 10 Jahren einen wundervollen Urlaub verbringen. 

Was Adrienne Brodeur wirklich meisterhaft macht in diesem Roman, ist, die Stimmung eines Jahres, das Lebensgefühl der USA und teilweise der ganzen Welt im Jahr 2016 festzuhalten. Ein Jahr, in dem die Menschheit zwischen Aufbruchsstimmung und Zukunftsangst hin- und her changierte. Ein Jahr, in dem viele die Hoffnung hatten, dass eine Frau zum ersten Mal an der Spitze der freien Welt stehen und viele männlich gemachte Konflikte auslöschen würde. Vielleicht auch der Glaube, dass der Klimawandel noch zu stoppen sei. Heute, aus der Perspektive des Jahres 2024 wissen wir: Es ist leider nicht dazu gekommen. Und heuer im November wird wieder ein (sehr) alter weißer Mann (ein schlimmer und ein weniger schlimmer) US-Präsident. Damit sind alle Hoffnungen auf Progressivität, auf Fortschritt in der amerikanischen Gesellschaft, bereits 2016 im Keim erstickt worden. Mit diesem Wissen hat Brodeur ihren Roman konzipiert.

Der Makrokosmos wird im Mikrokosmos widergespiegelt: Die unruhige Situation in der Familie Gardner ist ein Sinnbild für die Lage der Nation und der Welt. Der Patriarch und Meeresbiologe mit Spezialgebiet Wale, Adam Gardner, Ph.D. aus Cape Cod, steht kurz vor der Verrentung und seinem 70. Geburtstag am 18. August - die Feier ist das Ereignis, auf das die ganze Handlung zusteuert. Adam kämpft mit Depressionen und lässt sein ganzes Leben Revue passieren. Ein Leben, in dem er bahnbrechende Erfolge auf dem Gebiet der Meeresbiologie einstreichen konnte, aber privat auch mehrere Rückschläge. Der schlimmste Schicksalsschlag war der Verlust seiner Frau mit 30 Jahren, nur wenige Stunden nach der Geburt seiner Tochter Abby. Er musste sie und deren dreieinhalb Jahre älteren Bruder Ken allein großziehen, zwei weitere Ehen sind gescheitert. Adam hadert mit seiner eigenen Vergänglichkeit: “Das war das ultimative Paradox des Menschseins: die Sehnsucht nach Vitalität in einer Welt, die der Verwesung unterlag.” (S. 395)

Die nächste Generation der Familie hingegen befindet sich in einer Art angespannten Aufbruchsstimmung: Die erfolgreiche Künstlerin Abby Gardner ist mit 38 Jahren zum ersten Mal schwanger - von ihrem verheirateten Jugendfreund David, einem Wahlkampfhelfer von Hillary Clinton. Ken wiederum befindet sich in einer Ehekrise mit Jenny, der besten Freundin von Abby, mit der er zwei zwölfjährige Zwillingstöchter hat. Der finanziell erfolgreiche Immobilienunternehmer, der für die Republikaner in den Kongress einziehen möchte, kämpft vor allem gegen seine eigene Psyche und die Traumata der Vergangenheit…Und dann wäre da noch Steph, ebenfalls 38 und gerade von ihrem Sohn Jonah entbunden. Die in einer glücklichen Beziehung mit ihrer Partnerin Toni lebende Polizistin erfährt, dass sie Adam Gardners uneheliche Tochter ist und möchte jetzt ihre eigenen Wurzeln kennenlernen. Doch wie viel Aufregung verträgt das fragile familiäre Konstrukt der Gardners? Kommt es zur Jubiläums-Eskalation?

Da es sich bei “Treibgut” um einen klassischen Familienroman handelt, in dem die Innensicht der verschiedenen Familienmitglieder erzählt wird, hat sich Brodeur für die multiperspektivische Erzählweise entschieden. Die Kapitel sind jeweils abwechselnd aus der Sicht von Adam, Abby, Ken, Jenny und Steph erzählt. Die Handlung beginnt im April 2016 und endet im Oktober. 

Natürlich könnte man bei diesem Roman kritisch einwenden, dass die Figurenzeichnung leicht ins Klischeehafte abdriftet: Der Patriarch ist der “verträumte” Wissenschaftler bzw. Meeresbiologe. Meeresbiologe ist für mich so ein klassischer “Roman-Beruf”, ich glaube wenn es in Wirklichkeit viele Meeresbiologen gäbe wie in der Literatur, dann wäre dieser Berufszweig ziemlich “überschwemmt”, oder? Und dann die jüngere Generation: Die lesbische Polizistin aus der irisch-katholischen Arbeiterfamilie, die feministische Künstler-Tochter vs. der republikanische Immobilienmogul-Bruder, der mit der anderen (ehemaligen) Künstlerin/Feministin verheiratet ist, die jetzt im goldenen Käfig als Hausfrau und Politikergattin lebt. Schon leicht schematisch für meine Begriffe, aber gut, vielleicht wurde hier bereits an eine Verfilmung gedacht und dafür passen all diese Charaktere perfekt.

Da die Garners in Cape Cod direkt an der Küste leben, Abby für ihre Kunst Treibgut sammelt und Adam eben Meeresbiologe ist, ist die ganze Stimmung dieses Romans sehr maritim. Biodiversität, Nachhaltigkeit, Umwelt-, Tier- und Klimaschutz sind Themen, die immer wieder zwischen den auf die familiäre Situation bezogenen Plot-Elementen hervorleuchten, ohne dass es aufdringlich erscheint. Wer also Romane mit ökologischem Bewusstsein mag, die am Meer spielen und in denen es allerlei maritime Metaphorik gibt, ist hier genau richtig.

Dieser Familienroman ist mit Sicherheit kein literarisches ”must read”-Meisterwerk, aber er ist auch keinesfalls seicht oder gar schlecht. Sicher versetzt er einen total zurück ins Jahr 2016 und das ist für meine Begriffe schon mal eine sehr lobenswerte Leistung.

Herzlichen Dank an den Kindler (Rowohlt) Verlag und Vorablesen für das Rezensionsexemplar!

Mittwoch, 24. April 2024

"The Dangerous Kingdom of Love" von Neil Blackmore


Seid ihr interessiert am Genre “Queer Historical Novel”, in dem queere Charaktere und ihre Lebenswelten im historischen Kontext erzählerisch ausgearbeitet werden? Liebt ihr es, die Intrigenspiele an Königshäusern aus fernen Jahrhunderten so hautnah mitzubekommen, als wärt ihr eine Maus unter einem brokatbesetzten Mantel eines verschlagenen Höflings? Mögt ihr vielschichtige Ich-Erzähler:innen und Protagonist:innen, die die Leser:innen ansprechen und sie zu Kompliz:innen machen? Mögt ihr augenzwinkerndes, humorvolles Erzählen, was aber dennoch nachdenklich macht? Ihr lest gerne auf Englisch bzw. euch macht es nichts aus, wenn ein englischsprachiges Buch noch nicht ins Deutsche übersetzt wurde?

Wenn ihr nun all diese Fragen mit “ja” beantwortet habt, dann schnappt euch “The Dangerous Kingdom of Love” von Neil Blackmore und fangt an zu lesen.

Der Roman beruht - zumindest was den Großteil seines historischen Personals betrifft - auf wahren Tatsachen. Wir schreiben zunächst das Jahr 1613. Der Ich-Erzähler dieses Romans ist niemand geringeres als Francis Bacon (1561-1626), englischer Philosoph, Staatsmann und Schriftsteller. Bereits in der “Author's Note” schwärmt selbiger in höchsten Tönen von seinem schlagfertigen Protagonisten und Ich-Erzähler: “Oh, and Francis Bacon changed the world." And he changed your life.” Welche modernen Errungenschaften auf Bacon zurückgehen, kann man im Internet nachlesen. Aber zurück zum eigentlichen Plot: Bacon ist am Hof von König James (Jacob) I. als Staatsbeamter und königlicher Berater hoch angesehen. Doch mehr Einfluss auf den homosexuellen König als Bacon hat dessen Günstling und Liebhaber, der Höfling Robert Parr. Was ein offenes Geheimnis ist: Der unverheiratete Bacon ist selbst dem eigenen Geschlecht zugeneigt. Als Parr vom König mit der adeligen Frances Howard verheiratet wird, verlässt er auch James’ Bett, nimmt aber weiterhin Einfluss am höfischen Geschehen. Die verschmähte Königin Anne und ihr Vertrauter Bacon schmieden ein Komplott: Sie wollen einen neuen - jungen und wunderschönen - Günstling für das Schlafgemach des Königs. Dieser wird nicht schnell aber schließlich doch gefunden: George Villiers, der Sohn eines Landadeligen, soll den Platz von Robert Carr einnehmen. Doch als Bacon den jungen Mann kennenlernt, befördert er George nicht nur an die Seite des Königs, sondern auch noch direkt in sein eigenes Herz…

Im Roman geht es vor allem darum, am Beispiel von Bacon aufzuzeigen, wie schwierig das Leben für queere Menschen in früheren Jahrhunderten war. S*x war zwar zu bekommen, aber jedes Mal mit vielen Gefahren verbunden. Auch Bacon riskiert im Roman fast sein Leben, als er die schnelle Befriedigung eines körperlichen Bedürfnisses sucht. An Liebe oder eine Beziehung zwischen Menschen des gleichen Geschlechts war nicht mal zu denken. Schließlich riskierte man, wenn man als “Sodomite” angeklagt wurde, die Verurteilung und sichere Hinrichtung. Deshalb nennt Bacon die Liebe ein “gefährliches Königreich”. Als er sich in George verliebt, phantasiert dieser, wie es wäre, wenn sie heterosexuelle Eheleute wären, ein einfacher “country husband and his wife”. Und tatsächlich ist es auch diese “Kuschelszene”, in der George diese Phantasie gesteht, die die Leser:innen mitten ins Herz treffen dürfte. Zwar durfte sich der König einen Liebhaber halten (er war der König), aber selbst für einen Staatsmann wie Bacon war eine Offenbarung der eigenen Homosexualität ein Ding der Unmöglichkeit. 

Bei aller Tragik, bei allen Intrigen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit (es gibt sogar ein Mordkomplott), die in diesem Buch beschrieben werden, vermittelt uns Blackmores Version von Bacon seine Geschichte in einem augenzwinkernd-selbstironischen Ton. Es gibt in diesem Roman Sätze, die haben fast schon das Niveau eines Aphorismus von Oscar Wilde, wenn Blackmore sie nicht bei ihm geklaut hat (“You never expect beautiful people to be funny.” S. 122). Außerdem werden die historischen Persönlichkeiten nicht wenig durch den Kakao gezogen. So ahmt Blackmore (Bacon) den schottischen Slang von James I. (“Beicon, there ye fucking are!”, S. 11) so herrlich nach, dass ich innerlich oft Tränen gelacht habe. Als Shakespeare-Fan kann ich allerdings Bacons Abneigung gegen den “Bard” nicht teilen. Shakespeare wird bei ihm als wenig schlagfertiger Bühnenschreiberling dargestellt, sein Zeit- und Berufsgenosse Ben Johnson kommt da schon etwas besser weg.

Dieser historische Roman ist einfach ein Wechselbad der Gefühle mit einem ganz starken Protagonisten und Ich-Erzähler. Um es auf Englisch zu sagen (weil das auf Deutsch ziemlich merkwürdig klingen würde): I very much enjoyed myself while reading it. I hope you do, too.

Freitag, 19. April 2024

"Der Hirtenstern" von Alan Hollinghurst


Der Begriff “L'art pour l'art” bezeichnet ja eine Kunst, die nur um ihrer selbst willen existiert. Sie hat keinerlei “Sinn und Zweck”, keine politische Botschaft oder sonst ein Anliegen - sie “ist” einfach. Oft musste ich an diese Kunstströmung denken, als ich “Der Hirtenstern” von Alan Hollinghurst gelesen habe. Denn der Protagonist Edward Manners zelebriert die Kunst der Begierde um ihrer selbst willen. Die Verliebtheit in seinen Schüler Luc ist nichts anderes als praktizierter Hedonismus.

“Der Hirtenstern” ist bereits 30 Jahre alt. 1994 wurde er auf die Shortlist des Booker Prize gesetzt. Erst im Jahr 2022 wurde “The Folding Star” für den Albino Verlag von Joachim Bartholomae ins Deutsche übersetzt. 

Die Handlung des Romans spielt sich im Herbst 1991 ab. Der 33-jährige Engländer Edward Manners kommt als Privatlehrer in eine nicht genannte mittelgroße alte belgische Stadt in Flandern - man vermutet es ist Brügge. Der homosexuelle Manners erkundet abends die örtliche Schwulenszene und unterrichtet tagsüber zwei männliche Teenager in Englisch, Marcel und Luc. Marcel ist der Sohn des Direktors eines Kunstmuseums, das den Werken des verstorbenen (fiktiven) Malers Edgard Orst (er spielt eine wichtige Rolle im Roman) gewidmet ist, Edward wird sein Assistent. Edward verliebt sich aber in den siebzehnjähren Luc, der davon erstmal lange nichts mitbekommt. Die Verliebtheit ist der Dreh- und Angelpunkt des Romans sowie das Empfinden des Ich-Erzählers Edward.

Hollinghursts Prosa ist allererste Sahne. Der Mann kann absolut mit Worten umgehen und aus ihnen Kunst schaffen. Nicht umsonst wurde der Roman 1994 auf die Shortlist des Booker Prize gesetzt, als queere Thematiken in der Literatur noch lange nicht selbstverständlich waren.

Es gibt so Sätze in diesem Buch, die sind so blumig und gespickt mit Metaphern, dass ich einfach pure Begeisterung dafür empfinde. Z.B.: “Sie benutzte immer dasselbe Parfüm, einen wundervollen Duft, der alte Klöster, Tanten, Landhäuser voller Gobelins und vertrocknete Blüten in einer Porzellanvase gewesen war, bevor er zu dem wurde, was immer er jetzt war, eingefangen in stilvolle Phiolen, die ein Herbalist aus Mayfair an gepuderte Witwen in schwarzen Pumps verkaufte.” (S. 221f.) Oder: “Ich spürte, wie der Geist der Zeit, den ich heraufbeschworen hatte, an mir vorbeizog wie ein nächtlicher Wind in den Wäldern, der um einen einsamen Schuppen oder eine lang verlassene Nissenhütte weht, wo zwei Jungen bei einem dürftigen Feuer aus Zweigen und Abfall hocken und plaudern.” (S. 347). Sorry, aber in solche Sätze kann ich mich einfach reinsetzen. Wenn sie ein Getränk wären, würde ich sie ausschlürfen und mich daran berauschen. Das ist für mich Literatur! Hier muss natürlich auch dem Übersetzer Joachim Bartholomae Beifall gezollt werden.

Es geht in diesem Roman - für ein literarisches Buch - sehr viel und explizit um S*x (ich verfremde das Wort, um Bots abzuhalten). Zum einen wird der S*x zwischen dem Protagonisten und seinen Fast-Lebensgefährten Cherif und Matt ausführlich beschrieben. Durch das “Fetischbusiness” des extrovertierten Matt wird das Thema zusätzlich in den Fokus gerückt. Er klaut u.a. getragene Unterwäsche aus Schwimmbädern und verkauft sie zu horrenden Preisen weiter. Außerdem kopiert und verkauft er Schwulenpornos, damals noch als VHS-Kassetten, die er mit der Post unter die Leute bringt.

Was Hollinghurst meisterhaft einander gegenüberzustellen vermag, ist die Banalität von S*x im Gegensatz zur Erhabenheit des Begehrens. Während S*x wie alle körperlichen Bedürfnisse eigentlich ein ziemlich simpler Vorgang und vom Prinzip Essen bzw. dem Gegenteil davon furchtbar ähnlich ist, spielt sich die eigentliche Erotik immer im Kopf ab. Nicht umsonst ist das Gehirn das größte S*xualorgan des Menschen. Und was ist schon ein erfülltes Bedürfnis im Gegensatz zum Begehren, zur Erotik des “Vielleicht”. Sind es nicht die unerwiderten, einseitigen Liebesgeschichten, die uns ein Leben lang verfolgen? Das Motiv, Kunst zu schaffen, entsteht oft durch einen Mangel heraus. Der Mangel ist der Zustand, der uns hoffen und wünschen lässt. Und diesen Zustand hat mir Hollinghurst meisterhaft erzählt.

Dennoch muss ich leider sagen, dass ich dann doch froh war, als ich diesen 620-Seiten langen Roman beendet hatte. Für mein Empfinden ist das Buch wirklich gute 200 Seiten zu lang. Hollinghurst verliert sich oft so in Details, Kleinigkeiten und Verkünstelungen, die ich als redundant empfand. Auch die ganze Background-Story um Edgard Orst war mir viel zu ausufernd. Im Mittelteil, als Edward zur Beerdigung seines Ex-Freundes nach England reist, kommen so viele Szenen mit random eingeführten Personen vor, die ich einfach nur überflüssig fand. Also ein bisschen muss ich leider sagen, dass dieser Roman “zurecht” etwas übergangen wird im Gegensatz zu anderen Werken des Autors. Nichtsdestotrotz finde ich die Übersetzung hervorragend, die Covergestaltung ist auch sehr stimmig und jede/r soll sich natürlich selbst ein Bild machen, ob es ihm/ihr genauso geht. Im Albino-Verlag ist auch die “Schwimmbadbibliothek” erhältlich, das nächste Buch von Hollinghurst, das ich lesen werde.

Fazit: Sprachlich erste Klasse, aber vom Unterhaltungsaspekt (also wie angenehm das Buch im Ganzen zu lesen ist) eher schwierig und leider viel zu lang.

Montag, 15. April 2024

"Leute von Früher" von Kristin Höller

Schein und Sein im Wattenmeer 

Untergegangene Inseln tragen immer gerne zur Mythenbildung einer Kultur bei. In der Nordsee ist es die Insel Strand mit dem legendären untergegangenen Ort Rungholt, der die Menschen an der Künste und darüber hinaus noch bis heute fasziniert. Obwohl es die Insel Strand heute nicht mehr als Ganzes gibt (die Reste der Insel sind heute die Inseln Nordstrand, Pellworm und die Hallig Nordstrandischmoor), bezeichnet Kristin Höller ihren Schauplatz in “Leute von Früher” schlichtweg als Insel “Strand”.

Auf Strand heuert die 29-jährige Marlene aus Hamburg als Saisonkraft in einem Museumsdorf an. Schnell wird das Leben zwischen Containerunterkunft und Kostümgrenze mit ihrem Arbeitsplatz im Kramladen bei Arno zur eingespielten Routine. Ihr Leben in Hamburg, die noch junge Beziehung zu Paul, ihre besten Freund:innen Luzia und Robert, die Eltern, die einen Prozess am Laufen haben - alles nur noch eine ferne Erinnerung. Dazu trägt auch die geheimnisvolle Janne bei, die in der Fischräucherei arbeitet. Die Frauen kommen sich näher, doch was ist auf der Insel im Wattermeer überhaupt echt und was nur Kulisse?

Dieser Roman ist Eskapismus pur. Ich möchte nach der Lektüre jetzt bitte auch gerne ganz dringend nach Strand, um kostümiert in diesem Dorf zu arbeiten. Ich will mit den Bewohner:innen der Insel das Johannisfest feiern, ich möchte eine Janne und ihren Räucherduft kennenlernen, ich will diesen älteren Kollegen beobachten, der immer die Sportschau auf dem Handy schaut. Natürlich möchte ich auch mit Arno und seinen Kindern einen Auflauf essen und mir von Barbara die Karten legen lassen. Aber wenn ich dann so darüber nachdenke: Vielleicht möchte ich es auch wieder nicht - und das hat nicht nur mit den Geistern der Insel zu tun, sondern auch mit dem steigenden Meeresspiegel…

Erzählweise und Sprachstil dieses auch optisch wunderschön gestalteten Buches sind unaufgeregt, bildhaft und gleichzeitig schnörkellos modern. Es wird in jedem Fall eine bestechend maritime und mystische Atmosphäre erzeugt, ohne dass es jemals “drüber” ist. Wer Freude an metaphorischen Umschreibungen für das lesbische Liebesspiel hat, wird hier auch einige finden, ich sage nur Austern und Orangenschale. Man sollte auch für magischen Realismus etwas übrig haben, denn ganz ohne ihn kommt dieses Buch nicht aus. 

Was mir besonders gefallen hat, ist die Topographie der Insel. Hier wird eine sehr spannende erzählerische Welt erschaffen, die einem schon nach kurzer Zeit sehr vertraut vorkommt. Obwohl dem Buch keine “Landkarte” beigegeben ist, baut sich die Insel im Kopf der Leser:innen zu einem perfekten Mikrokosmos auf - vom reetgedeckten Edeka, über den “Friedhof der Namenlosen” bis hin zur Fischräucherei und Jannes Zuhause in der ehemaligen Vogelwarte. Auch die ganze Mystik und Legendenbildung, um die sich alles dreht, hat mich hier nicht abgeschreckt, sondern zur Spannung des Plots beigetragen. Die erzählerische Detailverliebtheit hat mir ebenfalls sehr gefallen, vor allem wenn es um die genaue Beschreibung der Nahrungsmittel, das Umetikettieren, die Fischereiprodukte, etc. ging. Das Thema Schein und Sein wurde jedenfalls für meine Begriffe perfekt umgesetzt.

Was soll ich noch sagen, außer: Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen und kann es allen empfehlen, die gute Geschichten zu schätzen wissen.

Herzlichen Dank an Suhrkamp und Vorablesen für das Rezensionsexemplar!