Also, meine „Auf-Halloween-Einstimm-Grusellektüre“ ist
dieses Jahr „The Radleys“ von Matt Haig. Das Buch ist mir schon zur Zeit des
Vampir-Twilight-Hypes ins Auge gefallen – ich dachte es handelt sich hier um
eine ironisch-satirische Verarbeitung des Themas mit den Mitteln des von mir so
geliebten englischen Humors. Nun ja, was soll ich sagen: ich bin ein wenig
enttäuscht. Natürlich spielt „The Radleys“ mit Vampirklischees, die satirisch
verarbeitet werden, aber leider geschieht das alles vor dem Hintergrund einer
bierernsten Story rund um eine englische Mittelstandsfamilie. Tragik as Tragik
can wo ich mir eigentlich etwas Leichtes, Humoriges erwartet hätte. Die Radleys
also sind eine nicht ganz so normale englische Familie, der Vater Arzt, die
Mutter Mutter und die Kinder pubertär. So weit so unspektakulär. Es kommt für
alle erschwerend hinzu dass die Radleys „abstinente Vampire“ sind, also sowas
wie die Cullens in etwa. Sie trinken also kein Blut, haben dem ganzen
Vampirkram abgeschworen und versuchen seit Jahren wie Normalos zu existieren.
Probleme kommen auf als die Tochter Veganerin (die „abstinenten Vampire“ decken
ihren Proteinbedarf u.a. über tierisches Eiweiß ab) werden will , stattdessen
aber einen mobbenden Schulkameraden ihres Bruders Rowan (ein klassischer
Außenseiter, der ziemlich bleich ist und lieber nächtelang Byron liest und
Gedichte über seine Angebetete Eve schreibt) angreift und nunja, dabei ihren
Geschmack für den Lebenssaft entdeckt. Puh, starker Tobak irgendwie. Das Thema,
das alle zu unterdrücken versuchen gelangt wieder an die Oberfläche, Peter ist
plötzlich am Duft seiner Nachbarin Lorna mehr als interessiert und auch die
Mutter Helen ist zunehmend beunruhigt. Dann
taucht auch noch der geheimnisvolle Onkel Will auf, von dem wir erfahren dass
er in der Vergangenheit des Ehepaars Radley und für deren Vampirismus eine
ziemlich wichtige Rolle gespielt hat…
Also mir hat das Buch leider nicht gefallen L Irgendwie hab ich das
Gefühl der Autor weiß nicht was er eigentlich will und ob er Vampire jetzt
knorke findet oder nicht. Will er witzig sein, ironisch oder ist das alles doch irgendwie ziemlich schlimm und traurig? Geheimisse aus der Vergangenheit, Identitätskrise und Pubertät - kommt ganz schön viel zusammen.
Ich kann mir aber vorstellen dass der Roman vielen
Fantasy-Fans trotz allen meinen Unkenrufen gefallen wird!
In diesem Sinne: gruselt euch schön! Happy Halloween!
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